Salinität Messmethoden

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Dominik84
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Re: Salinität Messmethoden

Beitrag von Dominik84 »

Ich werde es jetzt noch mit der Tropic Marin Spindel versuchen, wenn das nichts bringt werde ich in das dogitale Refractometer von Hanna investieren. Wir tun so viel dafür gute Messergebnisse mit diversen Teats zu bekommen und richten auch unsere Dosierungen nach diesen Ergebnissen, wenn dann der Salzgehalt nicht stimmt ist alles umsonst!
hawk78
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Re: Salinität Messmethoden

Beitrag von hawk78 »

Ich verwende das digitale Refraktometer von Hanna. Bin sehr zufrieden damit. Bis jetzt mit jeder Wasseranalyse exakt übereingestimmt.
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Jörg Kokott
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Re: Salinität Messmethoden

Beitrag von Jörg Kokott »

Hi,
ich persönlich messe seit Jahren mit einem Refraktometer und ich kalibriere mir das über frisches und damit sehr trockenes 40 g/L Fauna Marin Salz in Osmosewasser. Das ergibt in Laborkontrollmessungen eine Salinität von 35 psu, vielleicht minimal drüber, aber der Fehler ist nicht wild. Ich hab ein uraltes Knop Refraktometer, und das war von Greiner soweit ich mich entsinne. Wenn ich das auf Süßwasser kalibriere (Osmose oder Leitungswasser ergibt bei mir keinen sichtbaren Unterschied), dann liegt die Salinität bei ca. -2 psu, wenn ich vorher auf Meerwasser kalibriert habe. Und jeder naturwissenschaftlich oder technisch ausgebildete Anwender kalibriert jedes Messgerät immer im Messbereich und nicht sonst wo. Das darüber überhaupt ständig diskutiert wird ist beinahe schon lächerlich und für mich nicht nachvollziehbar. Jeder kann kalibrieren, wo er/sie will, das steht auf einem anderen Blatt. Aber wenn man richtig kalibrieren möchte, dann kalibriert man Meerwasser auf einen Meerwasser-Standard und auf keinen Süßwasser-Standard. Wenn ich mir ein Auto zum fahren kaufen will, geh ich auch nicht in einen Fahrrad-Laden mit dem Argument, dass ich damit auch fahren kann.

In Fauna Marin Analysen zeigen Spindelmessungen im Vergleich zur Leitfähigkeits-Messung über ein WTW Conductometer fast immer eine leicht zu tiefe Salinität an, ca. bei 33,5-34 psu. Dem Aquarianer wird dabei eine Dichte von 1,023 g/cm^3 angezeigt bei einer Temperaturen von 25°C. Ich will da jetzt nicht unken, aber bei der Rückfrage nach der Dichte und der gleichzeitig gemessenen Temperatur bekomme ich immer sofort 25°C geantwortet. Ganz selten mal, dass ein Kunde sagte, dass es auch mal 24 oder 26°C im Aquarium gewesen sein könnten. Ob jedes Meerwasserbecken immer 25°C hat, ich weiß ja nicht... Wenn man Wasser in den Messzylinder gibt und der bei Raumtemperatur steht, verliert das Wasser auch schnell mal 1°C an Temperatur, alleine weil das Glas des Messzylinders nicht 25°C warm ist, sondern v.a. in den Wintermonaten i.d.R. eine Raumtemperatur von nur 20-22°C vorliegt. Das sind zwar nur kleine Temperatur-Unterschiede, aber die ignorieren wir sehr oft. Wenn ich mein Refraktometer wie oben beschrieben auf Meerwasser kalibriere und im Aquarium 35 psu messe, stimmt das +/- 0,5 psu mit der Labormessung überein und das ist völlig okay.

Alle Salinitätsmessungen, die wir zur Verfügung haben, sind abhängig von der Temperatur, egal ob Leitfähigkeit, Dichte oder Lichtbrechung. Damit besteht auch bei allen genannten ein möglicher Fehler. Nur die Berechnung der Salinität aus der Ionenbilanz ist unabhängig von der Temperatur, allerdings muss natürlich dafür die Messung stimmen, d.h. auch hier besteht wieder eine potentielle Fehlerquelle, wenn bei Natrium oder Chlorid der Messwert nicht stimmen würde.
Gruß,
Jörg
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