Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Hier geht es um Wasserwerte, Meerwasserchemie & Co. Du kannst hier auch Deine Wasseranalysen vorstellen und diskutieren!
Fellnase
Beiträge: 697
Registriert: Sonntag 4. Oktober 2015, 13:47
Wohnort: D71334 Waiblingen

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von Fellnase »

Danke Dieter, dann also vereinfacht ausgedrückt, fällt das Silizium aus. Geht in Richtung Detritus.
Gruß
Burkhart
StefanSc
Beiträge: 475
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2017, 11:16
Wohnort: Stockstadt am Rhein

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von StefanSc »

Oder aber das, was sich ungelöst in der Wassersäule befindet wird abgeschäumt. Richtig verstanden?
Ich denke aber dennoch, dass die meisten Kieselalgen doch gefressen werden und ein Biologe sagte mir neulich, dass Silikat auch von Schwämmen gebunden wird.
Bedeutet das aber für uns, dass dieses Silikat von uns vergessen werden kann oder ist es denkbar/möglich/wahrscheinlich, dass es sich wieder rücklöst?

@ Burkhart:
Die Keramik ist von Riffsystem, bei der die meisten Leute eben gerade keine Probleme mit Silikat haben. Da ich aber eine verkleidete Rückwand habe, ist auch relativ viel Material im Becken.
Mein Sand ist eine 50/50 Mischung aus ATI Fiji White, den ja viele nutzen - einige finden ihn toll, andere bescheiden - aber dass darin viel Silikat enthalten sein soll, konnte ich nirgends lesen. Die andere Hälfte sind Carib Sea Arag alive, ich entschied mich gegen die hier oft empfohlenen Ocean Direct vom gleichen Hersteller, da mir die angegeben Körnung überhaupt nicht passt und auch nicht sinnig ist - allerdings scheint die Angabe sich nicht mit dem Produkt zu decken.

Meine Angabe von 0,1mg/L im Osmosewasser war nur ne Hausnummer, es wird immer besser sein, nur wenn mein Test das anzeigt, tausche ich das Harz, was bei einer 10 Zoll Patrone (ca. 1 Liter Harz) bei mir nach ca. 260 Litern erfolgen sollte.
Hattest Du mir nicht in meinem Beckenthread diese Ebay-Geschichte "Aquarichtig" empfohlen? 5 Liter Mischbettharz in einem Kunststoffkanister. Den habe ich nämlich auch im Einsatz. Aktuell verwende ich von FM das MB20. Ist ja auch so ein Glaubenskrieg ob MB20 oder 400 und so wirklich erklären kann es scheinbar keiner.
Gruß
Stefan
Fellnase
Beiträge: 697
Registriert: Sonntag 4. Oktober 2015, 13:47
Wohnort: D71334 Waiblingen

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von Fellnase »

Hallo Stefan,
womit testest Du Dein Silikat? Die käuflichen Silikattests halte ich alle für Schätzeisen. Bei 5L Harz hinter meiner Osmose messe ich nicht mehr, sondern tausche halbjährlich mit den andern Filtern aus. Das sind dann so ca. 2000-4000L Reinstwasser, je nach Bedarf. Wie kommst Du auf 1L Harz bei 5L Kunststoffkanister? :?:
Ich verwende das MB400 wegen des stark sauren Kationenaustauschers. Der soll lt. Jörg mehr Kationen binden.
Irgendwo steckt bei Dir der Teufel noch im Detail :twisted: :evil:
Gruß
Burkhart
StefanSc
Beiträge: 475
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2017, 11:16
Wohnort: Stockstadt am Rhein

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von StefanSc »

Hallo Burkhart,

ja der Teufel steckt irgendwo. Vielleicht im Detail, vielleicht in der Keramik, nicht aber in meiner Wasseraufbereitung. Ich nutze eine Vertex Ankage mit Druckerhöhungspumpe und Silikatfilter. Also diese typischen Osmoseanlagen mit 3 10 Zoll Behältern und in eine solche Patrone passt 1 Liter Harz. Das meinte ich. Danach habe ich, um die Standzeit zu verlängern eine 5Liter Vollentsalzer, der einfach nu reventuellen Rest ziehen soll, falls das Harz zuvor erschöpft ist und ich es nicht merke.
Bei meiner Erstbefüllung hatte ich mein Osmosewasser (gebrauchte Anlage) vor Verwendung getestet. Also einmal TDS ist sowieso klar und einfach mal die Werte gemessen. Silikat wird ja ohnehin nicht von der Leitwertmessung berücksichtigt. Es war alles gut und ich mache also Wasser. Dann im Becken hatte ich Silikat. Ich messe mit dem blauen Gilbers Koffer (leider inzwischen verbraucht und dem billigen JBL Test. Gilbers hat sich immer mit der Analyse. Gut gedeckt, also ich finde nicht, dass das Schätzeisen sind. Der JBL hat einen weiteren Messbereich und ist untenrum etwas grober, dennoch decken sich Gilbers und JBL ganz gut. Der absolute Silikatwert ist ja für uns auch eher unerheblich und nicht entscheidend wie zBPhospaht oder Nitrat, insofern ist es auch egal, ob die Tests etwas danebenliegen.
Aufgrund der Massen an Silikat habe ich also meine Osmoseanlage auf den Prüfstand gestellt und festgestellt, dass ich mit neuem Harz, neuen Filtern um das alter Membran nach der Erstbefüllung von knapp 500 Litern ca bereits knapp 1mg Silikat im Osmosewasser hatte. :o
Ich habe dann die Membran getauscht und das Harz. Ab dem Zeitpunkt war nach ca. 250 Litern über 0,3mg Silikat im Osmosewasser. Mein Ausgangswasser hat laut Versorger 14mg Silikat, Osmose ganz allgemein holt wohl 90% Silikat raus, bleiben 1,4mg vor dem Harz un das ist scheinbar so viel, dass das Harz eben schnell erschöpft.
Auf Anraten von Kilian vom MeWa Store habe ich die Druckerhöhungspumpe ausgeschaltet, da diese das Harz schneller erschöpfen lassen würde und das ist auch so. Ab dem Zeitpunkt gingen ca. 400 Liter mit 1 Liter Harz. Und weil es nervt, alle 50 Liter Osmosewasser zu testen und zu entscheiden, ob das Harz zu wechseln ist oder nicht, habe ich die 5 Liter Patrone und eine weitere TDS-Messung zwischengeschaltet. Seitdem habe auch ich Ruhe aber ich bin da jetzt halt vorbelastet und messe ab einem gewissen Alter des Harzes (bzw. Produktionsleistung, ich notiere das immer) den Silikatgehalt.
Da ich in den ersten 3 Monaten viele WW gemacht habe, war das ziemlich nervig.
Zum Harz. Hier scheiden sich scheinbar die Geistesr und die Gelehrten. Ich wollte der Sache wegen meiner Probleme mal auf den Grund gehen und habe einen interessanten Forenbeitrag irgendwo gefunden, im dem sich auch Peter Gilbers und Claude Schuhmacher äußern. Gilbers sagt MB400 ist das Harz der Wahl, FM sagt MB20. Es geistern einem da so einigermaßen unseriös vorkommende Äußerungen rum, dass MB400 verantwortlich für irgendwelche Algen oder Beläge im Becken sei. Weiß nicht mehr genau was das war. Findet man aber mit google.
Jedenfalls habe ich den Eindruck, keiner weiß so wirklich was es mit den Bezeichnungen auf sich hat und worin die Unterschiede liegen. Die Anteile an Kationen und Anionentauscher, bzw. Stark sauer und basisch ist wohl gleich und man findet auch Hinweise, dass es einfach nur Handelsbezeichnungen unterschiedlicher Hersteller sind.
Ich hatte MB400 und MB20 im Einsatz und stelle keine Unterschiede bezüglich Silikatbindung fest.
So, das war mein langer Osmosewasserleidenswweg und natürlich schaffe auch ich viel Osmosewasser mit meiner aktuellen Konfiguration und eine längere Standzeit - maßgeblich ist aber eben immer das Leitungswasser.
Gruß
Stefan
Giuseppe Paladino
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 31. August 2017, 16:17
Wohnort: Dübendorf (CH)

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von Giuseppe Paladino »

Hallo Stefan

was für einen Sand verwendest Du in Deinem Becken. Ich hab nämlich die gleichen Probleme mit dem Silikat

Gruss

Giuseppe
StefanSc
Beiträge: 475
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2017, 11:16
Wohnort: Stockstadt am Rhein

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von StefanSc »

Hallo Giuseppe,

das hatte ich einen Beitrag weiter oben ziemlich detailliert erklärt.
Gruß
Stefan
Benutzeravatar
Jörg Kokott
Beiträge: 4097
Registriert: Mittwoch 3. Juni 2015, 10:31
Wohnort: D-27412 Tarmstedt
Kontaktdaten:

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von Jörg Kokott »

Hi Stefan, Ergebnisse habe ich Dir geschickt und das Silicium-Ergebnis ist schon beachtlich. Da ich jetzt bei den vielen Analysen nicht mehr wusste, dass Du das bist, habe ich den Siliciumbefund auch ganz klassisch über Ausgangswasserbelastung oder Rücklösung aus der Dekoration genannt, also bitte nicht wundern, dass ich da jetzt nicht individueller auf Deinen Fall in der Auswertung eingegangen bin, das hatte ich wie gesagt nicht mehr auf dem Schirm.

Egal ob Du MB20 oder MB400 nutzt, beides sind Mischbettharze und Du nutzt jeweils nur den Anteil an Anionenaustauscher zur Entfernung von Silikat (weil Silikat ein Anion ist und kein positiv geladenes Kation). Beim MB20 hast Du 60% Anteil Anionenaustauscher und 40% Anteil Kationenaustauscher, d.h. Du nutzt auch nur 60% Deines Harzes zur Silikatentfernung und nicht 100%. Beim MB400 weiß ich gerade nicht auswendig, ob das ein 50/50 oder ein 60/40-Mischbettharz ist.
Bei einem massiv hohen Silikatgehalt im Ausgangswasser würde ich Dir empfehlen, nachgeschaltet nur mit einem reinen Anionenaustauscher zu arbeiten, damit Du auch das gesamte Filtervolumen zur Silikatentfernung nutzen kannst.
Gruß,
Jörg
Benutzeravatar
NanoCube
Beiträge: 267
Registriert: Sonntag 18. Dezember 2016, 21:09

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von NanoCube »

Oder Du packst eine Patrone voll SiliCarbon hinter oder vor Deine Harzfilter.
Kenne jetzt die Werte aus der Analyse nicht, aber so wie Jörg das schreibt...
Gruss,
Florian - 400l - 99% Riffkeramik - Start Nov. '17
StefanSc
Beiträge: 475
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2017, 11:16
Wohnort: Stockstadt am Rhein

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her

Beitrag von StefanSc »

Hallo Jörg,

vielen Dank für die Interpretation. Mir ist schon klar, dass Du ja mehr als mein Becken im Kopf hast - insofern hätte ich nie erwartet, dass Dir bei der Interpretation der Analyse dieser Beitrag hier und mein Becken in den Sinn kommt.
Danke auch für den Hinweis des Anionentauschers, das werde ich mal versuchen.
Aber: meine Wasseraufbereitung habe ich im Griff. Durch die beiden Filter habe ich lange Standzeitem und mein Osmosewasser ist definitiv nicht die Silikatquelle meines Beckens. Sicherlich kann ich da optimieren, um lange gutes Wasser herzustellen aber auch jetzt ist mein Osmosewasser in Ordnung.

@ Florian: ich werde die Analyse in meinen Beckenthread einfügen. Was ist denn mit Deiner Analyse? Der absolute Wert bei Silikat liegt bei >1mg/L. Darüber könnn sie scheinbar nicht genau messen. Aber ich hatte anfangs ja mal mehr als 6mg!! Mein Test vor einer Woche war bei 1,8 und gestern bei 1,4, das ist scheinbar wieder rückläufig . ich mache mich da auch überhaupt nicht verrückt. Kieselalgen sind erstmal nur hässlich und müffeln. Es blieb auch bislang eine deutliche Zunahme der braunen Beläge aus. Ich hatte das schon einmal, dass der Wert nachdem er sich bei 0,1 eingependelt hatte wieder auf 1 gestiegen ist und drei Wochen später wieder unten war. Nur zu wissen warum das so ist, wäre ja mal schön.
Gruß
Stefan
StefanSc
Beiträge: 475
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2017, 11:16
Wohnort: Stockstadt am Rhein

Re: Silikat - wo kommst Du nur immer wieder her?

Beitrag von StefanSc »

Und weiter geht es mit dem leidigen Thema, so langsam bin ich ziemlich desillusioniert deswegen, fehlt mir doch eine Erklärung und somit eine Lösung.
Der Reieh nach:
Der Silikatpeak, ging wieder runter auf ca. 0,4mg/L am 21.04. Eine Woche zuvor war ich bei ca. 1,5mg/L. Negative Auswirkungen blieben aus und ich dachte, keine Ahnung wo der Sch.. wieder herkam, jetzt ist er weg. Aber das hatte ich ja schonmal. Die 0,4 waren nach 15% WW. Eine Woche später habe ich den zweiten 15%igen WW gemacht und denke mir so: hm, Kieselalgen auf dem Sand!?!?.
Nach dem WW Silikat bei ca. 1,5 bis 2mg/L.
Osmosewasser 0

Ich will das jetzt mal endlich loswerden und dem auf den Grund gehen. Wenn die Keramik nicht der Hauptübeltäter ist, bleibt doch eigentlich nur der Sand. Den werde ich jetzt austauschen. Ist es wahrscheinlich, dass meine "Sandmischung" dran schuld ist? Der Bodengrund wird schnell grau, wenn er nicht durchwühlt wird. Er backt dann auch zu Klumpen. Wenn ich das löse und mal verteile, weil freie Stellen entstanden sind, zB durch Strömung, wirbelt feinstes Zeug auf und trübt das Wasser leicht.
Wie ist das bei anderem Sand? Trübt der später nochmal ein? Oder ist das gar nicht vom Sand, sondern andere Ablagerungen, die halt im Sand zur Ruhe kommen?
Sehr frustrierend.
Und die doofe Anemone wandert auch mal wieder rum...
Gruß
Stefan
Antworten