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Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Mittwoch 28. März 2018, 13:11
von StefanSc
Hallo zusammen,

in meinem recht jungen Becken hat am 25.02. mein Banggai-Kardinalbarsch Pärchen gebalzt. War hoch interessant und obschon ich einiges im Internet fand, bin ich doch nicht so richtig schlau aus der Sache geworden. Also wie der ganze zeitliche Ablauf ist, was ich wann am besten mache, um die Brut durchzubekommen.
heute, 31 Tage nach dem "Aneinandergezittere", hat das Männchen leider ein leeres Maul und ich sehe nirgendwo kleine Fischlein. Ich hatte das Männchen ja auch nicht bewusst gefüttert im Vorfeld, um ihn zu stärken und da beide ohnehin schwache Fresser sind (waren, beim Weibchen weiß ich jetzt, worauf es abfährt und ich hoffe, das Männchen geht da genauso ab), hatte ich ohnehin nicht erwartet, dass das Männchen solange durchhält, sondern vermutet, dass es die Eier/Brut irgendwann frisst.
Ob er das nun getan hat, oder ob die "ordnungsgemäß entlassen" wurden und von einem Kollegen verspeist wurden, oder durch die Strümungspumpen den Tod fanden - keine Ahnung. Auch ist mir nicht klar, ob die genannten 30-32 Tage nach der "Zitteraktion" zu rechnen sind oder ob da novch weitere Zeit dazwischenliegt.
Jedenfalls bin ich für die Zukunft mit Schwimmschule und Aufpäppeln im Vorfeld schon mal besser gerüstet.

Mich würde aber interessieren, wie das bei anderen so abläuft und vielleicht habt Ihr Tipps, wann ich am besten was mache, um Nachwuchs zu bekommen.

Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Mittwoch 28. März 2018, 22:13
von Angela
Hallo,

hatte denn Dein Männchen wochenlang nichts gefressen? Meins hatte schon zwei mal mehrere Wochen nach dem Balzen nichts gefressen.
Es kommt beim Füttern angeschwommen, frisst aber nichts.
Allerdings sind bei mir auch noch keine Fische durchgekommen, ich habe noch Barsche im Becken und auch die Strömungspumpen werden gefährlich sein.

Gruß
Angela

Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Mittwoch 28. März 2018, 22:44
von StefanSc
Hallo Angela,

ja, deshalb und weil er so dickes Kinn hatte, war ich mi ja so sicher. Ob er seit dem Balztag nicht mehr gefresswn hat, weiß ich nicht. Es fiel mir vielleicht eine Woche nach der Balz auf. Aber bis gestern hat er nicht gefressen. Gestern war Tag 31 nach der Balz. Der Kerl wurde immer dünner war aber tapfer. Sein Maul stand die letzen Tage immer einen Ticken offen, so prall war das in dem Bereich unter dem Maul.

Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 13:27
von StefanSc
Einer lebt!!!!
Wow, da erlebt man tolle Momente mit dem Hobby. Komme so aus dem Außendienst und schaue erstmal ins Becken und wurndere mich, was da winziges in der Heliofungia rumschwirrt. gestern war er dort noch nicht, vielleicht sind auch weitere lebende Kaudernis noch irgendwo unterwegs. 31 Tage nach der Titteraktion - dann weiß ich schon mal das jetzt. Höchstens 5mm ist der lang!
Die Heliofungia hat scheinbar auch gedacht, dass sei ein leckerer Brocken und der Zwerg ganz mutig da drin rumgewuselt, zwischen den Tentakeln.
Ich habe dann eine Schwimmschule mit zwei Korallenablegern besetzt, die noch nicht geklebt waren und so wie ich es an anderen Stellen gesehen hatte, einen Kunstseeigel aus Kabelbindern gebastelt. Das Rausfangen ging ganz leicht, der Seeigel interessiert ihn noch nicht - dabei dachte ich, genau deshalb hängt er sich an die Heliofungia. Ich hoffe, ich bekomme ihn aufgepäppelt. Cyclops Eeze und Lobster Eier sind wohl nicht verkehrt.

Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 15:10
von Fellnase
Glückwunsch! Würde es mal mit Artemia-Nauplien versuchen.

Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 15:31
von StefanSc
Hallo Burkhart,

Danke. Für den Glückwunsch und den Tipp. Werde ich versuchen. An die Frost-Cyclops Geschichte scheint er nicht zu gehen, bin aber nich sicher. Muß man fast mit einer Lupe beobachten!

Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 15:32
von Gweny
Großartig. Lebende Artemia nauplien, lopstereier und Zooplankton würde ich probieren.

Schau mal im Internet was es so alles gibt. Mrutzek hat auch oft einiges an Lebendfutter. Je mehr desto besser denke ich. Hoffentlich klappt's.

Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 17:41
von Marc AWBB
Glückwunsch auch von mir. Lebende Artemia von Anfang an is das Mittel der Wahl. Klappt wunderbar. Hab gestern auch etwas Nachwuchs bekommen...
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Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Donnerstag 29. März 2018, 19:57
von carlo_kraemer
Hallo Stefan,

ich habe einiges an Erfahrung mit der Kauderni Aufzucht, da mein Pärchen früher auch regelmäßig Brut hatten und ich bestimmt, 60-80 Kaudernis großgezogen habe. Hier ein paar wichtige Lessons learned:

1. Die Kleinen kann man gut mit dem Kescher aus dem Becken fangen, wenn der Papa Kauderni sie ausspuckt. Das macht er normalerweise immer erst im Dämmerlicht, wenn der Rest der Meute schon schläft so, dass andere Fische den Kleinen erstmal nicht gefährlich werden. Man muss halt den Tag abpassen, wenn es soweit ist. Aber da bekommt man mit der Zeit Erfahrung. Dann muss man den Abend opfern und am Becken stehen und die Kleinen rausfangen.

2. Verbringen sollte man sie in ein extra Becken, welches aber mit dem gleichen Wasser wie das Hauptbecken läuft! Entweder mit einer Schwimmschule oder ich habe ein kleines Anhängebecken, welches mittels einer Luftpumpe mit dem Wasser des Hauptbeckens versorgt wird. In einem komplett seperaten Becken ist es unheimlich schwer konstante Wasserwerte zu halten und wenn die Werte zu sehr schwanken oder gar Nitrit im Wasser steigt, ist das meist tödlich für die Kleinen.

3. Füttern am Anfang unbedingt mit Artemia Nauplien. Da gibt es für kleines Geld Aufzuchtgeräte. Z.B. Aqua Medic aquabreed complete. Da kann man lebende Nauplien züchten. Hier jetzt aber ein wichtiger Tip: Direkt am Anfang gleich zu den lebenden Nauplien ein bisschen Cyclops mischen, um die Kleinen an Frostfutter zu gewöhnen. Dann schnappen sie zwischen den lebenden Nauplien (sie brauchen die Bewegung des Futters um den Futterreiz auszulösen) auch mal ein bisschen Cyclops und gewöhnen sich so an das Frostfutter. Ansonsten hat man das Problem, dass wenn man sie zu lange nur mit Nauplien füttert, sie dann irgendwann einfach kein Frostfutter nehmen wollen. Man muss mit der Zeit die Nauplien reduzieren und mehr und mehr Frostfutter beimischen.

Das sind mal die wichtigsten Dinge. Falls du noch Fragen hast, dann immer raus damit.

Achso. Noch eines: Wenn das Männchen die Brut verschluckt, ist meistens Stress daran Schuld. Aus Hunger eher weniger.

Viele Grüße

Carlo

Re: Pterapogon Kauderni - Nachzucht

Verfasst: Freitag 30. März 2018, 13:37
von StefanSc
Hallo Leute,

vielen Dank für die vielen tollen und teilweise sehr ausführlichen Tipps. Ihr habt mir dabei sehr geholfen. Ich hoffe, ich bekomme den Kleinen durch. Wird nicht einfach, jetzt über Ostern lebende Artemia Nauplien zu organisieren.
@Carlo: Wenn Du morgen nach Weiterstadt kommst und was vorrätig hast, würdest Du mir was mitbringen?