Erfahrungen mit Eporeef

Alles zum Thema Riffgestaltung, Dekoration und Bodengrund

Welche Erfahrungen habt ihr mit Eporeef gemacht

Ohne Probleme
13
21%
Mit Startschwierigkeiten (Bakterienblüte etc.)
20
33%
Probleme mit diversen Plagen (Cyanos, Algen etc.)
19
31%
Ich habe es wegen Problemen wieder entfernt
9
15%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 61

Norbert D.
Beiträge: 5
Registriert: Donnerstag 27. August 2020, 17:24

Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von Norbert D. »

Hallo zusammen,

danke für die nette Begrüßung, ich freue mich hier und da mal was beitragen zu können,

also ich habe eure Diskussion auf keinen Fall falsch verstanden, ich hoffe ich habe mich nicht unverständlich ausgedrückt. Ein Hersteller muss auch mal was aushalten können, demnach ist alles gut.

Ich mache heute mal weiter mit weiteren Fakten um den Verlauf etc. besser zu erklären.

Die erste Version vom EpoReef war rosa eingefärbt und ging nur an unsere befreundeten Aquarianer/Tester. Da gab es hier und da mal eine Trübung, bei 2 Becken von 15 sogar eine Bakterinblüte.(auch ich gehörte zu den Testern mit meinem 3000Liter Schaubecken und konnte "nur" eine sehr hohe Nährstoffzehrung fest stellen)

Danach haben wir bereits sämtliche und sicher ablaufende Produktionsschritte erneut überprüft. Es wurden dann u.a neue Waagen mit extremer Empfindlichkeit nachgerüstet um auch in diesem Bereich noch so kleine evtl. Fehler auszuschliessen.

Während die Naturfarbene Serie gestartet wurde, haben wir durch ein Gespräch mit einem absoluten Fachmann im Bereich Kunststofftechnik, auch angefangen das Material zu tempern. (Härtegrad erhöht)

Dann sind wir hin gegangen und haben hier und da sporadisch vorgewässert, da es immer wieder mal ein Becken mit eine sehr hohen Bakterienvermehrung gab. Wie gesagt, unabhängig vom hohen Verbrauch der Nährstoffe. Dazu Lobortests um aussagekräftige Rückschlüsse zu ziehen.

Dann kam im Dezember 2019 unsere Farbvariante, die wollten wir eigentlich von Beginn an produzieren, leider hatten wir aber keine zu 100% unbedenkliche Farbe gefunden. (die meisten enthalten Tenside und Rizinusöl und die wollte ich nicht haben) Nach fast einjähriger Suche auf natürliche Weise zu färben, und vor allem die Kompatibilität beim einmischen zu unseren Harzsytem abzusichern, konnten wir dann aber endlich 12/2019 starten. Chargennummern sowie Rückstellproben wurden auch ab diesem Zeitpunkt eingeführt.

Ein großer und auch hier genannter Nachteil war aber in jedem Fall, alles was vor 12/2019 produziert und verkauft wurde, enthielt keinerlei Infos auf oder im Karton. (keinen Beipackzettel oder so) Hier gab es viele interne Diskussionen ob das nötig sei, ja oder nein, wenn ja was sollte/muss denn da drin stehen usw.

Einige "Probleme" die uns genannt wurden, trafen ja nicht auf 100% zu, so haben wir das (ohne es zwar ohne zu unterschätzen)auf eine gewisse Kausalität im Aquarium übertragen.(z.B. durch die teilwiese total unterschiedliche Vorgehensweise der Aquarianer wie mache ich was wann und wie) Beim Beipackzettel wurde nun aber z.B. auf den Verzicht von Bakterienprodukten hingewiesen. (da eh kontraproduktiv bei einem Neustart in Verbindung mit zügigem Erstbesatz Korallen) Die Art der Impfung sollte von uns aus am besten mit Lebendgestein oder besser noch, mit den ersten einziehenden Korallen statt finden.

Nachdem auch eindeutig auf die Problematik der hohen Nährstoffzehrung hin gewiesen wurde, wurden auch die Problem sichtbar weniger. Wenn auch noch nicht zu 99.9% zufriedenstellend

Wir erhielten immer mal wieder Bilder zu dem Problem; Algenbildung, Ditritusanhaftungen besonders am Gestein fest zu stellen. Hier sind wir ebenfalls seit Wochen am tüftlen und testen.

Demanch werden wir auch darauf reagieren, selbst wenn nur 5 von 100 das Problem hatten/haben, ist das für uns ein Grund das zu optimieren, bzw. den Grund dafür zu finden. Einige Theorien wurden ja hier schon genannt.

Nicht das andere Gesteinsarten nicht auch den Algen und Cyanos ausgesetzt sind, es scheint aber gerade beim EpoReef die große Offenporigkeit (die ich persönlich immer und unbedingt umsetzen wollte) und die rauhe Oberfläche durch die gewählte Korngrösse, eine Art Magneteffekt zu entstehen.

Demnach werden sich Porösität und Oberfläche bei der bald kommenden Version stark verändern.Weniger Porösität = weniger Bakterinoberfläche = weniger "Dreck" im Gestein. Feinere Oberfläche = weniger Anhaftung durch Algen etc. Tests im Süß und Salzwasser laufen seit Wochen, inkl. Laborüberwachung.

Dann haben wir eine Art Waschstrasse in Arbeit, das vorwässern soll dann für den Kunden komplett entfallen. Ich kenne das selbst vom toten Riffgestein oder von den meisten Keramiken, tage- oder wochenlanges vorwässern ist lästig und trübt die Freude endlich los legen zu können

so für heute gunug Text,
lg Norbert
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Christian86
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Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von Christian86 »

Hallo Norbert,

Erstmal Hut ab für die ausführliche und sehr ehrliche Antwort!
Das hätte ich so nicht erwartet :)
Genau so muss es sein das ein Hersteller so offen und ehrlich diskutiert... Das ist gerade im Meerwasserbereich leider viel zu selten der Fall!

Auf jedenfall sind das Aussagen mit denen jeder arbeiten kann und auch daraufhin Empfehlungen geben kann.
Die mir bekannten Becken inkl. Mein eigenes liefen alle mit dem Eporeef kurz nach dem es auf dem Markt kam.
Deshalb waren die "Probleme" wahrscheinlich da noch viel ausgeprägter als bei den späteren Chargen.
Jedenfalls hat man jetzt Ansatzpunkte und weiß wo man ansetzen muss bzw. kann nachvollziehen was, wie und warum passiert.

Vielen Dank nochmal :)
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Jörg Kokott
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Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von Jörg Kokott »

Moin Norbert,
danke, dass Du Dich hier zu dem Thema äußerst und zur Verfügung stehst, das freut mich sehr!
LG Jörg
Gruß,
Jörg
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UNVEU82
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Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von UNVEU82 »

Norbert D. hat geschrieben:Hallo zusammen,


Wir erhielten immer mal wieder Bilder zu dem Problem; Algenbildung, Ditritusanhaftungen besonders am Gestein fest zu stellen. Hier sind wir ebenfalls seit Wochen am tüftlen und testen.

Demanch werden wir auch darauf reagieren, selbst wenn nur 5 von 100 das Problem hatten/haben, ist das für uns ein Grund das zu optimieren, bzw. den Grund dafür zu finden. Einige Theorien wurden ja hier schon genannt.

Nicht das andere Gesteinsarten nicht auch den Algen und Cyanos ausgesetzt sind, es scheint aber gerade beim EpoReef die große Offenporigkeit (die ich persönlich immer und unbedingt umsetzen wollte) und die Rauhe Oberfläche durch die gewählte Korngrösse, eine Art Magneteffekt zu entstehen.

Demnach werden sich Porösität und Oberfläche bei der bald kommenden Version stark verändern.Weniger Porösität = weniger Bakterinoberfläche = weniger "Dreck" im Gestein. Feinere Oberfläche = weniger Anhaftung durch Algen etc. Tests im Süß und Salzwasser laufen seit Wochen, inkl. Laborüberwachung.
Hallo Herr Dammers,

vielen dank für die weiteren Ausführungen, ich finde es Lobenswert das, dass Produkt aufgrund von Kritik und eigenen Tests Optimiert wird.

Wie gehe ich als Kunde der wahrscheinlich mit eine der ersten Chargen der gefärbten Variante hat, nun mit den oben genannten Informationen um bzw. was raten Sie mir gerade in Bezug auf die Zitierten Zeilen. Ich habe auch Algen drauf aber mein Becken steht auch erst 8 Wochen weshalb ich das derzeit noch als normal ansehe aber es gibt ja durchaus auch Leute die es wesentlich länger schon in Gebrauch haben und immer noch Algen etc. haben., was raten sie denen? Alleine hier im Forum gibt es ja wie die Umfrage zeigt 5 von 6 die Probleme hatten wobei man das auch relativ sehen muss, wenn ich nicht gerade so oder so in einem Forum aktiv bin, habe ich auch kein Grund dort zu schreiben, die meisten greifen erst auf Foren zurück wenn es Probleme gibt von daher sind die Zahlen auch mit Vorsicht zu genießen und es wird sicher viele Becken geben wo es wenig Probleme gibt ich weiß von Hr. Jansen das der auch ein Epo Becken hat und außer die genannte anfängliche Nährstoffzährung läuft das wohl Bombe.

beste Grüße
Bin aus dem Töpferkurs geflogen....habe mich im Ton vergriffen
Norbert D.
Beiträge: 5
Registriert: Donnerstag 27. August 2020, 17:24

Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von Norbert D. »

Hi,

@Danke Jörg, mach ich gerne, nicht nur aus Eigeninteresse

Thema Algen;

Also wenn wir mal so durch die Jahre (Jahrzente) gehen, die verschiedenen Dekomaterialien inkl. Lebendgestein in unterschiedlichen Qualitäten dazu rechnen, bieten eigentlich alle Materialien eine ausreichende Oberfläche für Algen. Selbst Rasterplatten sind immer gerne gesehen bei Algen jeder Art.

Deshalb wird wohl heute immer noch sehr oft die sogenannte "Algencrue" innerhalb der ersten Tage und Wochen empfohlen, (Prophylaxe???) ohne das überhaupt eine einzige Alge zu sehen ist. Das halte ich für total "bekloppt", da ja auch die Algenfresser Ansprüche haben und in den ersten Wochen fast nie was finden was sie am Leben erhält. Ähnlich in alt eingefahrenen Becken die dazu noch sehr Nährstoffarm fahren. Auch da wundern sich die Leute warum z.B.die Turboschnecken nicht lange halten.

Jetzt haben wir ein Problem; auf der einen Seite soll/muss ich ausreichend Nährstoffe dem Becken mit toter Deko zuführen, damit eben die Korallen versorgt werden, auf der anderen Seite fütter ich aber evtl. auch gleichzeitig ein paar Algen. Auch Spurenelemente können ein Wachstum von Algen fördern. Es gibt demanch viele verschiedene Möglichkeiten so ein Milieu von aussen zu beinflussen.
Die Konkurrenz ist groß im Aquarium und man muss die Eigendynamik sehr gut beobachten und ab und an mal regulierend eingreifen.

Bevor ich aber Wasserwerte verbiege ist erstmal die beste und einfachste Methode, das Becken voll hauen mit Korallen. Leerstand auf Gestein bedeutet in der Regel es werden viele Organismen, Algen etc. partizipieren und auch Einfluss nehmen. Die Waage zwischen Verbauch und Eintrag muss so schnell wie möglich erreicht werden, ein voll besetztes Aquarium reguliert sich fast von allein.
Ist ein Becken eher leer und die Algen treten massiv auf, wird man zusätzlich den ein oder anderen Algenfresser einsetzen müssen. In dem Fall empfehle ich Seeigel ( an erster Stelle Tripneustes , dann Mespilia).

Eine Algenphase von kurzer Zeit sehe ich aber eigentlich nicht als Problem an, erst wenn sie sich wirklich etablieren würde ich handeln. Deshalb wie oben erwähnt, Korallen rein und wenig Substrat (sichbare Dekooberflächen) übrig lassen.

Bei der kommenden Nachbearbeitung vom EpoReef haben wir aber gesagt, wenn wir jetzt was ändern, dann eben auch die Oberfläche, auch um es den Algen nicht so leicht zu machen. Algenlos wird aber auch die neue Version nicht sein können.

In meinem 3000 Liter Tank geht es wegen Zeitmangel manchmal drunter und drüber, dazu gehören auch instabile Werte bei PH, Kh und Ca.
Da kann ich wunderbar sehen wie auch dadurch irgednwelche Algen anklopfen, dazu mal eine Verschiebung im Nährstoffhaushalt oder neue Röhren und prompt winken ein paar Cyanos.

Thema Klaus Jansen;
ja er ist MEGA zufrieden, ist quasi ein Fan vom EpoReef geworden. Aber auch er hatte die teilweise hier erwähnten Probleme und sagt immer; "jedes Becken braucht eh 1 Jahr, das sage ich schon seit 20 Jahren".

Das würde ich so nicht ganz unterschreiben, mit den richtigen Werkzeugen (Sangokai z.B.) und den richtigen Regulierungen geht es auch schneller. Aber dennoch, tote Becken benötigen einfach etwas mehr Zeit und Geduld. Und wenn ich das hier so schreibe, meine ich das nicht irgend einem Aquarianer gegenüber abwertend, wir Meschen unterliegen auch gewissen Schwankungen, diese können sich auch auf ein Aquariumsystem auswirken.

EpoReef benötigt (unabhängig von dem was bemängelt und optimiert wird), viel, etwas mehr Aufmerksamkeit innerhalb der ersten 3 bis 6 Monate, als evtl. anderes Gestein. Aber wir arbeiten ja dran und jedes einzelne Prozenz Verbesserung bringt uns näher ans Ziel

lg Norbert
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UNVEU82
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Registriert: Donnerstag 4. Juni 2015, 22:00

Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von UNVEU82 »

Hi,

Ok, das ist soweit verständlich und macht durchaus auch Sinn.

Sie schreiben "Das Becken mit Korallen vollhauen" ich gehe jetzt mal von meinem Fall aus ,allen Empfehlungen gefolgt, gut vorbereitet, Sangokai Startplan genauestens eingehalten.

Die ersten Korallen sind eingezogen (Gute Ableger) nicht jeder hat das Budget sich mit dicken Stöcken oder gleich 100 Ablegern das Becken vollzuhauen und selbst mit kleinen Ablegern ist ja noch reichlich Platz.
3-5 Tage später schmeissen die ersten Korallen Ihr Gewebe ab und sind nicht mehr zu retten (Schaden 150€) die fehlen nun im Becken und im vorab geplanten Budget.

Ursachenforschung: Startplan? Eingehalten! Licht? 50% Lampe 25cm über dem Becken! Nährstoffe? Bescheiden kein P04, etwas Nitrat! Warum kein P04
ich habe ja nach Plan dosiert. Dann kamen so langsam die ersten Vermutungen in Richtung EPO auf, da war es aber dann zu Spät, Seitdem täglich doppelte Menge P-Complex, damit auch über Wochen P04 kaum nachweisbar bis n.n.. Da scheut man sich natürlich davor das Becken weiter zu besetzen, also Reihenfolge umkehren, Fische rein = Nährstoffe durch Ausscheidung und Fütterung. Jetzt scheint das EPO bei mir langsam abgesättigt
zumindestens habe ich P04 in einem nachweisbaren unteren Bereich relativ stabil und die Korallen sehen besser aus wenn auch ich davon ausgehen muss das einige Angeschlagene nicht durchkommen werden. Sicherlich spielt der Faktor Licht auch eine Rolle gerade bei niedrigen Werten. Aber wenn ich mir jetzt überlege ich wäre Anfänger ohne Vorerfahrung oder Jörg seine Unterstützung oder ohne die Unterstützung der Leute hier im Forum ich hätte das Becken sicher gehimmelt und frustriert aufgegeben.

Mir hätte ein Beipackzettel oder auch der Hinweis in der Online Artikelbeschreibung in Zahlreichen Shops schon gereicht wo auf die Starke Nährstoffzährung hingewiesen wird und das man da sehr aufpassen muss, aber diese Hinweise gab es nicht nur in Foren aber nicht jeder Studiert das Internet.

Jetzt natürlich, da reichlich Platz, hier und da Algen. Ich bin jetzt an einem Punkt wo ich mit dem Korallenbesatz weitermachen werde in den nächsten 2 Wochen.

Aber das alles hätte mir mit anderem künstlichen Material auch passieren können.

Aber Sie sagten ja das, dass EPO immer weiter optimiert wurde im laufenden Betrieb, dass bedeutet ja auch das jede Charge eventuell andere Verhaltensweisen aufweist und man das gar nicht verallg sie sagen das sie Ihr Gestein aufgrund von Kundenmeldung optimieren was sehr lobenswert ist, genauso wie sie sich in solch einem Forum dem Dialog stellen auch das beweist ne Menge Rückgrat.

Viele Leute werden mit einem optimierten und perfektem EPO davon profitieren da bin ich sicher aber genauso gibt/gab es viele (mich eingeschlossen) die mit genannten Problemen zu tun haben/hatten.

beste Grüße
Bin aus dem Töpferkurs geflogen....habe mich im Ton vergriffen
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Christian86
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Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von Christian86 »

Da hast du absolut recht.
Es ist auch schwierig dahingehend Empfehlungen zu geben wenn die maximal Dosis vom complex und complete ausgereizt ist...Jörg hat sich schon was dabei gedacht warum man es nicht höher dosieren sollte.
Es ist auch fraglich wer oder was die vielen Nährstoffe verbraucht... Jedenfalls nicht die Korallen.
Ich weiß nicht in wie weit es Fertigungsbedingt Probleme mit dem Harz bzw. Härter gibt oder gab jedenfalls gibt es auch mehrere Fälle inkl. mir wo sogar Fische innerhalb eines Tages verendet sind.
Ich weiß das das immer mal passieren kann aber ich denke nach 13 Jahren Meerwasseraquaristik einschätzen zu können ob es eine Vergiftung oder wirklich Nachwehen vom Fang oder Transport sind.
Die Fische zeigten innerhalb der ersten Stunde eine Orientierungslosigkeit, schnelle Atmung und Apathie.
Auch das Korallen so schnell nach dem einsetzen kaputt gehen können ist ohne Frage aber nicht in so einem Ausmaß und Geschwindigkeit.
Das hat dann meiner Meinung nach mit niedrigen Nährstoffen nichts mehr zu tun sondern es muss etwas im Wasser sein was nicht Messbar ist und da nicht hingehört.
Man hätte das Produkt vorher vielleicht ausgiebiger Testen müssen und diese Empfehlung wie es sie jetzt von Norbert gibt schon 1 Jahr früher abgeben sollen damit man sich damit beschäftigen und darauf einstellen kann.
Das Startsystem ist schon sehr leistungsfähig in Hinblick auf einen Start mit künstlichen Dekomaterial aber für manches Eporeef wie es aussieht nicht ausreichend.
Man muss auch bedenken das es dann auch heißt das comPlex und complete bringt nichts und die Produkte schlecht dastehen lässt.
Und Sinn macht es auch nicht Milligrammweise PO4 ins Becken zu schütten... Das kommt irgendwann auch wieder zurück.
Norbert D.
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Registriert: Donnerstag 27. August 2020, 17:24

Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von Norbert D. »

Hallo Christian,

Thema Fische;

1) UMBAU mit Tieren: es gibt extrem viele Aquarianer die durch das EpoReef eine sehr gute Möglichkeit sahen/sehen, endlich ihr bis dahin genutztes und nicht zufriedenstellendes Gestein raus zu werfen. Einmal weil ihnen der alte Aufbau nicht gefällt, oder aber weil das alte Gestein Probleme macht bzw. die Becken nicht wunschgemäß laufen.

Dabei wurde das gesamte alte Gestein, und somit auch jeder Puffer negativ wie positiv direkt mit entfernt, der Sand wurde verschoben oder auch nicht, Wasser wurde teilweise gewechselt oder nicht und und und. Sprich Organik , alte Nährstoffverhältnisse sowie die Entfernung funktionierender Biologie inkl. der Bakterien gingen den Bach runter.
Wir haben dazu auch ein paar Rückmeldungen erhalten, das lief bei 80% super ab, bei 10 % gab es einige Verluste bei Korallen und bei weiteren 10% starb auch mal ein Fisch ohne Erklärung dafür, und es gab auch mal Pünktchen oder weiteres, also Probleme mit Fischen.

2) NEUSTRART mit Tieren, das selbe gilt eigentlich bei einem Neutstart wo der gesamte Besatz an einem Tag ins neue Milieu übersiedelt werden mußte.

3) NEUSTART mit Einfahrphase, Optimalfall, früher Besatz mit den ersten Korallen, nach ca. 1-2 Wochen die ersten Fische, hier gab und gibt es keine Rückmeldungen von irgend einer Art von "Fische sterben".

Wir hatten 2 uns bekannte Fälle wo 80% der Fische gestorben sind. (ich muss es leider wieder erwähnen, bei 18.000kg) Ohne eine Dunkelziffer zu kennen, auch das muss ich erwähnen. Wobei ich sagen muss, bei 2-3 Korallen und 1 bis 2 Fischen macht keiner ein Fass auf und meldet sich eher nicht. Bei einem Komplettausfall mit der Vermutung einer Vergiftungerscheinung bei sämtliche Fischen denke ich, würde hier die Klingel nicht mehr ruhig bleiben.

Da wo das mit den Fischen so ähnlich ablief wie von dir geschildert, gab es die Verbindung mit einer massive Bakterienblüte (Sauerstoffzehrung?) oder aber es wurde bei einem anderen Fall selbst nach wenigen Tagen immer noch ein sehr hoher N03/Ammoniakwert ermittelt. (Verlauf der Nitrifikation?)

Es ist zwar eine recht einfache Ableitung, aber du mußt wissen wir arbeiten hier mit Chargen von mindestens 100kg. Wäre da jetzt was nicht o.k. würden uns (damals 11x 9kg = 99kg Charge) diese Sets alle um die Ohren fliegen. Wäre die Aushärtung also nicht 99.99% gegeben, würde eigentlich ALLES im Becken sterben und das würde auch nie aufhören.

Ich bin ein absoluter Fan des schnellen besetzens, Fische gehören für mich aber erst ab der 2. Woche in ein frisches und neues System. Nicht alle können oder wollen das so umsetzen, gibt es dann aber mal einen nicht "erklärbaren" Fall, muss man den ganz genau prüfen.

lg Norbert
Staffbull
Beiträge: 6
Registriert: Montag 26. August 2019, 06:25

Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von Staffbull »

Hallo, ich hab mit gut 95% Epo gestartet. Lediglich 2 LG Steine sind aus dem Alten mitgekommen.
Habe das Epo 1 Woche in Osmose gewässert und dabei alle 2 Tage das Wasser gewechselt. 2 Tage wurde es schlussendlich noch in Salzwasser gewässert.

Gestartet wurde natürlich mit dem Start System und am 4ten und 5ten Tag komplett besetzt. 4 Tage später zogen die Fische um. Ich hatte keinen einzigen Ausfall und so leicht habe ich noch kein Becken gestartet. Keine Algen, (wirklich 0) keine Ausfälle (auch nicht bei Acros). Aufgrund von Erfahrungen anderer User hatte ich mir vorsorglich eine UV gekauft, diese habe ich auch wirklich gebraucht als sich eine Bakterienblüte ankündigte. 3 Tage später war der Spuk vorbei, rechtzeitig reagiert.

Ich kann übers Epo beim Start nichts wirklich negatives sagen.
Das Gestein habe ich direkt bei Norbert, glaube Anfang des Jahres gekauft, rote Version.

Mein Po4 ist immer gegen 0, auch bei Analysen. Dies war aber auch schon ähnlich beim vorigen Becken mit 100% LG, war aber nie ein Problem, weder bei SPS noch bei LPS. Ich dosiere 2ml/100l/Woche Complex.

Für mich ist Epo bis jetzt (ca. 6 Monate) ein top Produkt. Es hat lediglich 2 kleine Problemchen:
1. Bakterienblüte ist glaub ich nicht zu vermeiden, aber dafür gibt's ja UV und damit ist das Problem hinfällig.
2. Es bildet sich in der Tat leichter Detritus aufgrund der Oberfläche, aber da ich sowieso WW betreibe, sauge ich es einfach dabei ab.
Staffbull
Beiträge: 6
Registriert: Montag 26. August 2019, 06:25

Re: Erfahrungen mit Eporeef

Beitrag von Staffbull »

Was ich vergaß zu schreiben war eine merkwürdige Beobachtung beim Start des Beckens. Nach ein paar Tagen begann sich ein komischer Geruch im Raum einzustellen. Schwer zu beschreiben, ein künstlicher, chemischer Geruch. Konnte das erst gar nicht zuordnen. Direkt an der Wasseroberfläche war der Geruch stark wahrzunehmen.
Wenn ich Wasser entnommen habe und daran gerochen habe, stank es jedoch komischerweise nicht. Ebenso das Gestein stank nicht wenn man es rausnahm und daran roch. Sehr merkwürdig.
Der Geruch verschwand erst, als wie beschrieben, sich eine Bakterienblüte ankündigte und ich deshalb die UV eingeschaltet habe.
Den Korallen und Fische hat dieser ominöse Geruch aber überhaupt nicht beeinträchtigt.
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