Anfängercube mit 170l

Hier kannst Du Dein Riffbecken in Wort und Bild vorstellen und Deinen Anamnesebogen uploaden. Dann können wir Dich und Dein Riffbecken langfristig begleiten.
martinkrantz
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Anfängercube mit 170l

Beitrag von martinkrantz »

Hallo zusammen

Nachdem ich mich bereits vorgestellt habe, möchte ich hier meine Beckenplanung vorstellen.
Da ich blutiger Anfänger bin und inzwischen viel theoretisches Wissen angereichert habe, allerdings keinerlei praktische Anwendung hatte, freue ich mich auf eine rege Diskussion, Tipps und Meinungen zu meiner Planung.

Ich habe bereits das D-D Reef Pro 600 zu Hause stehen. Den Anamnesebogen habe ich hier auch hochgeladen und dort meine Ideen schon mal eingetragen.

Ich habe mir überlegt entweder ein Artenbecken mit Anemonen oder ein Mischbecken zu realisieren. Inzwischen ist die Entscheidung fast sicher zum Mischbecken gefallen.
Generell liebe ich klare, puristische Gestaltungen und möchte diese auch in meinen Becken umsetzen. Wenn ich die Theorie richtig verstanden habe, schein das ja gut zu den heutigen Empfehlung für eine luftige Riffgestaltung zu passen.
Zu dem Becken habe ich ein Scape aus D-D Marco Rocks bekommen, welches mir optisch sehr gefällt. Maximal würde ich gerne noch einen solitären Stein dazulegen mit einer einzelnen Koralle.
Generell habe ich es mit dem Start nicht eilig und bin gerne bereit mir Zeit zu lassen.

Hier einmal ein Bild von dem Becken mit dem Scape:
Becken ohne Wasser.jpg
Meine geplante bzw. angedachte Technik habe ich im Anamnesebogen einmal hinterlegt. Ich würde mich freuen, wenn ich ein paar Meinungen zu meinem geplanten Setup und der geplanten Technik erhalte.

Eine konkrete Frage betrifft das Thema Lebendgestein. Ich habe dazu viele verschiedene Meinungen gehört und mir sind die Pro und Contras schon gut bekannt. Generell würde ich das Becken gerne ohne Lebendgestein fahren und das System von Jörg zum Start und auch zum späteren Betrieb nutzen. Da die Meinungen, welche ich bisher zum Thema Lebendgestein gehört haben eher pro Lebendgestein sind würde mich interessieren, ob es generell schon schwieriger ist, ein Becken ohne Lebendgestein zu fahren bzw. auf was man im Vergleich zum Betrieb mit Lebendgestein besonders achten sollte.

Eine zweite Frage betrifft das Wässern des Systems vor dem eigentlichen Start. Sollte ich das Becken mit dem Scape und der komplett installierten Technik vor dem eigentlichen Start Wässern und wenn ja, wie lange macht das Sinn und wie oft sollte das Wasser gewechselt werden?

Ich freue mich auf Eure Antworten und wünsche allen ein tolles Wochenende

Liebe Grüsse.
Martin
Liebe Grüsse
Martin Krantz
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gefährlichesUnwissen
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von gefährlichesUnwissen »

Moin Martin,
wie du selbst zu den Pro und Contras schreibst wirst du nirgendwo "die EINE Wahrheit oder Empfehlung" bekommen. ;-)

Aber ich könnte dir schonmal meine Erfahrungen nennen.
Lebendgestein hat definitiv und ohne Wenn und Aber seine Vorteile. Ich finde der Beckenstart ist mit Lebendgestein "einfacher" und interessanter. Einfacher meine ich, weil gleich einiges an nützliche Bakterien ins Becken kommen, genauso wie ein paar Nährstoffe durch abgestorbenes Biomaterial. Und interessanter, weil du nie weißt was noch aus den Steinen raus kommt.
ABER da kommen auch gern Plagen raus, die kannst du dir aber auch durch Ableger besorgen (z..b. Kugelalgen oder Glasrosen wie bei mir).
Mein Becken wurde komplett mit künstlichen Steinen gestartet, der Beckenstart war dadurch auch sehr träge und hat sich erstmal in eine komplett falsche Richtung entwickelt. Im nachhinein wäre es mit Lebendgestein bestimmt anders gelaufen, zumindest glaube ich es jetzt. Jedoch war ich zu der damaligen Zeit nicht bereit 30€ und mehr für 1 Kg Lebendgestein zu zahlen. Und trotzdem darf man das auch nicht verallgemeinern, ein früheres 30L Aquarium wurde nur mit künstlichen Gestein gestartet. Ein 54 Liter Aquarium danach wurde komplett mit Lebendgestein gestartet. Beide liefen vom Start weg sehr gut und hatten auch keine Plagen. Nun sieht's bei meinem 180L Becken anders aus, Glasrosen und Kugelalgen....
Ich würde aus meiner heutigen Sicht sagen, kleine Becken kann man ruhig komplett künstlich starten. Aber sobald es in Richtung +100Liter geht, würde ich mindestens 1/3 wenn nicht sogar 1/2 aus Lebendgestein machen. Wegen der Stabilität und Diversität der Biologie.
Das ist nun meine Sicht der Dinge, die ich mit meinen Erfahrungen der letzten Jahre gemacht habe.
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gefährlichesUnwissen
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von gefährlichesUnwissen »

Nun nochmal zu deinem Anamnesebogen.
Den Vliesfilter wurde ich nicht permanent mitlaufen lassen, der ist eine Konkurrenz zu den Korallen. Er macht sicherlich kristallklares Wasser aber zieht die auch alles an "fressbare Feststoffe" raus.
Haben ist besser als brauchen aber ich würde ihn erst benutzen wenn er nötig ist.

Bei den Lampen würde ich eher zur Hydra tendieren. Die hat mehr Leistung und somit kannst du die mehr drosseln, da können dann auch die Lüfter langsamer drehen und somit ist es wieder etwas leiser. Und falls du dann mal mehr Power brauchst hast du die schon. Ich selbst nutze 2 Hydra 52 HD und die höre ich so gut wie gar nicht, weil ich nicht mal 50% der Leitung vordere.

Die Nero Pumpen kenne ich nicht persönlich. Rein theoretisch schon mal ausreichend Leistung für den Anfang. Der Rest wird sich erst im Betrieb zeigen ob du eine vernünftige Strömung erstellen kannst. Aber 2 Pumpen sind schonmal sehr gut. An der Strömung bloß nicht sparen! Die ist genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger als das Licht. Und mach bitte keine Nachtabsenkung in der Nacht, dad Meer wird Nachts auch nicht Strömungsärmer. ;-)
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ChrisKane
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von ChrisKane »

Hi Martin!

Kann mich Mario fast in allem anschließen, va was Vließfilter und Beleuchtung angeht.
Ein Start ohne lebende Steine ist aber definitiv auch möglich, habe ich auch gemacht, ohne nennenswerte Probleme (die auf´s Gestein zurückzuführen wären). Vom PlanktonPlus Sand würde ich dir aber abraten, den hatte ich zuerst auch drin. Der sieht tatsächlich nach einiger Zeit nicht mehr schön aus (trotz Pflege) und wirkt verglichen z.B. mit dem CaribSea Live Sand echt künstlich durch die sehr einheitliche Korngröße. Ausserdem sieht er nicht wirklich weiß aus, sondern leicht transparent und reflektiert stark violettes Licht, so dass du tagsüber immer nen lila-Stich im Becken hast. Generell würde ein Live Sand Sinn machen, wenn man mit Totgestein startet um zumindest balteriell etwas Leben ins Becken zu kriegen. Du könntest auch einfach einen Brocken Lebendgestein ins Becken legen und einfach nach ein paar Monaten wieder raus nehmen, wenn er optisch zu sehr stört. Oder du nimmst ihn als den solitären Stein mit der einen Koralle drauf.
cheers,
Chris

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martinkrantz
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von martinkrantz »

Vielen Dank schon mal für Eure Infos.
Das hilft mir schon mal sehr viel weiter und ich bekomme eine gute Idee, in welche Richtung ich mich entwickeln sollte.

Wir haben uns inzwischen für ein Mischbecken entschieden und von der zeitlichen Planung wird der Start wohl im Mai stattfinden. Ich habe jetzt also noch etwas Zeit die noch benötigt Technik zu erwerben und mich vor allem mit dieser vertraut zu machen.

Zum Starten und auch für den laufenden Betrieb möchte ich auf jeden Fall das Sangokai System nutzen. Jetzt habe ich allerdings jeweils einen 5L Kanister Reef Zelements Complete/phPlus und Universal geschenkt bekommen und diese stehen nun bei mir zu Hause. Die Frage wäre, ob ich diese in Kombination mit dem Sangokai System zumindest für die Stabilisierung des Kalkhaushaltes verwenden kann oder ob ich ausschliesslich mit dem Sangokai System arbeiten sollte. Mir geht es dabei nicht um die Kosten (auch wenn ich selbstverständlich gerne spare. ;-)) sondern eher um die Nachhaltigkeit.

In den Podcast von Jörg habe ich bezüglich des Wässern des neuen Gesteins bisschen was gehört und wenn ich es richtig verstanden habe, sollte man dies auch tun. Meine Überlegung wäre jetzt das Aquarium komplett zu installieren (Technik, Bodengrund und Gestein) und es dann als erstes mit Osmosewasser zu füllen und in einem zweiten Schritt mit aufgesalzenem Wasser. Danach alles noch mal trocken legen und mit frischem aufgesalzenen Wasser starten.
Macht das so Sinn oder habe ich dort einen Denkfehler.
Beim wässern mit aufgesalzenem Wasser mit korrekter Salinität arbeiten oder ist das dort nicht relevant?

Liebe Grüsse und vielen Dank für Eure Unterstützung.
Martin
Liebe Grüsse
Martin Krantz
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Stefan
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von Stefan »

Hallo Martin

Wässern ist bestimmt eine gute Idee, aber ich würde mir das Salz sparen. Du kannst gut mit Osmosewasser Wässern.
Wenn du magst auch gerne 2 mal, aber das Salz erst rein, wenn du dann auch startest :)

Ich kenne Reef Zelements nicht, aber das würde bestimmt gehen. Hatte Anfangs ATI als Kalkversorgung, kam damit aber nicht zurecht und habe darum auf das Balance System gewechselt, mit welchem ich happy bin.
Vielleicht kennt jemand Reef Zelements und hat damit in Kombination mit Sangokai Erfahrung.

Liebe Grüsse ins Tessin ;)
Stefan
Aktuelles becken: Opus Nyos G2 -> Mein Becken


Das war einmal :)
Becken: 120 * 60 * 60
TB: 80 * 40 * 40
Beleuchtung: ATI Sirius X6
AS: Deltec AP701
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ChrisKane
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von ChrisKane »

Im Universal, was für die Calcium Stabilisierung da ist, sind laut Hersteller Seite auch Spurenelemente drin. Das würde mit der Basis 2 Dosierung kollidieren, da im Universal wahrscheinlich auch Spurenmetalle drin sind. Genauere Infos habe ich aber nicht gefunden.
cheers,
Chris

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martinkrantz
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von martinkrantz »

Hallo Chris

Vielen Dank für Deine Recherche.
Generell sollte ich mich wohl auf das Sankokai konzentrieren und nichts kombinieren. Ich finde bestimmt jemanden, der sich über das Zelements freut.

Ich bin jetzt in der abschliessenden Planung und werde dann alles an Technik und Zubehör bestellen und hoffe mein Becken um Ostern herum starten zu können. Freue mich auch weiterhin über Tipps und Anmerkungen zu meiner Planung.

Liebe Grüsse.
Martin
Liebe Grüsse
Martin Krantz
martinkrantz
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von martinkrantz »

Hallo zusammen

Ich habe meine Planung soweit abgeschlossen und werde die noch fehlende Technik in den kommenden Tagen bestellen bzw. erwerben. Vielleicht mag ja noch jemand seinen "Senf" dazugeben. Ich habe den Anamnesebogen einmal mit der geplanten Technik aktualisiert.
Ich habe jetzt noch mal eine Frage zum Thema Wässern des Systems vor dem eigentlichen Start. In einer er Podcast Folgen von Jörg wurde das Thema Aluminium besprochen und da ich ja ebenfalls ein totes Gestein habe, welches als Scape mit Mörtel verarbeitet wurde, könnte ich mir vorstellen, dass mich das Thema auch tangiert.
Was ich jetzt noch nicht verstanden habe ist, ob ich mit dem Wässern des Gesteins (Osmosewasser) die eventuellen Aluminium Rückstände entfernen kann und wenn ja, wie oft (Wechsel des "Wässer-Wassers") und wie lange ich das Gestein wässern sollte. Ebenso war ja Thema, das Gestein im Vorwege mit Phosphat zu sättigen. Grundsätzlich habe ich das verstanden allerdings fehlt mir auch hier die Idee zur praktischen Umsetzung.

Mein Plan war es, das Becken mit dem Gestein vor dem Start mit Osmosewasser zu füllen, die Technik laufen zu lassen und das Prozedere zwei oder dreimal zu wiederholen. Die Idee dabei ist nicht nur das Gestein sondern auch das Becken und die Technik von eventuell vorhandenen Rückständen zu befreien und auch zu testen ob alles Dicht ist und alles funktioniert. Nach dieser Prozedur würde ich den Sand einbringen, wider mit Osmosewasser füllen und dann im Becken aufsalzen.

Vielen Dank für Eure Unterstützung und ein schönes Wochenende.
Martin
Liebe Grüsse
Martin Krantz
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gefährlichesUnwissen
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Re: Anfängercube mit 170l

Beitrag von gefährlichesUnwissen »

Zum Thema Wässern des Gesteins wegen dem Riffmörtel.
Jörg's Sangokai System ist in der Lage ohne Wasserwechsel auszukommen aber es ist keine Pflicht. In den A-Z steht beim Thema Wasserwechsel, das es zu beginn sogar gut sein kann den Wasserwechsel in den ersten Monaten zu betreiben. Du bekommst nicht nur Routine im ansetzen des Wassers sondern kannst auch Stoffe austragen. Denn damit kannst du z.b. die Stoffe die aus dem Kleber/Mörtel, Gestein und sogar neues Glas gespült werden austragen. Somit hättest du keine toxische Anreicherung und brauchst dir keine unnötige Angst zu dem Thema machen. Eine ICP in regelmäßigen Abständen wird dir zeigen wann das gröbste vorbei ist und du auf den Wasserwechsel verzichten könntest. Und manche Stoffe, frag mich aber jetzt bitte nicht welche ;-) , werden nur durch Salzwasser gelöst und mit Osmosewasser hast du da keine Chance. Ich würde das Becken einmal voll machen um sämtliche Technik zu testen und um das Aquarium auf Dichtheit zu prüfen. Das kannst du dann ja 1 Woche laufen lassen, natürlich nur mit den künstlichen Sachen und ohne Tiere versteht sich. Wenn du Lust hast könntest du auf Silikat testen, weil es dafür günstige Test's gibt. Aber alles andere ist nur raten. Alternative wäre ein mehrwöchiges Wässern mit permanenten Wasserwechsel damit die Stoffe gelöst werden können. Das sehe ich nicht als sehr sinnvoll und pragmatisch an.
Das sättigen mit PO4 find die ich schwierig, man weiss nicht wann genug und nicht zuviel drin ist. Wenn's im Stein drin ist kann man es nicht messen. Und wenn zu viel im Gestein ist könnte auch das wiederum in Rücklösung gehen und du hättest dann wieder zuviel PO4 im Wasser.
Dosiere das PO4 wenn deine Korallen es dir sagen. Nach ein paar Monaten wird sich die Zugabemenge ändern und dann weisst du das dies der Punkt ist, wo das gesamte System gesättigt ist.
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