kai geos
BASIS-Komponente #5
Produkt Steckbrief

kai geos
Partikuläre mineralische Feinststoffe mit Kolloidfraktionen zur Steigerung der mikrobiologischen Variabilität und Biofilmentwicklung
– Komponente #5 im SANGOKAI BASIS-System.
– partikuläre Fraktionen dienen der Mobilisierung der Mikroben und beleben die für das Riffsystem wichtigen Biofilme (Bioaktivierung).
– bildet hochwirksame Bakterien-Substrat-Komplexe im Freiwasser und begünstigt somit die Keimzahlbegrenzung im Wasser.
– wirkt hemmend auf das Wachstum von Cyanobakterien und hilft bei der Regeneration geschädigter Mikrobengemeinschaften.
– Kalk- und Magnesiumminerale sorgen für eine Stimulierung der Gestaltungsmaterialien und beleben deren Oberflächen.
– in den natürlichen Sedimentpartikeln gebundene Spurenstoffe bieten eine zusätzliche partikuläre Versorgung der Biofilme.
– besitzt adsorptive Eigenschaften zur Bindung von Schadstoffen und dient darüber hinaus auch der Wasserklärung.
Erhältlich in 250 mL (Art.-Nr. 30003), 500 mL (Art.-Nr. 30004), 1000 mL (Art.-Nr. 30005) PET-Braunflasche mit Originalitätsverschluß und 5000 mL (Art.-Nr. 30010) HDPE Kanister lichtundurchlässig blau
Basiswissen zum Produkt
Welche Aufgaben erfüllt kai geos?
In kai geos sind mehrere mineralische Rohstoffe marinen Ursprungs in einer dem Meerwasser ähnlichen Lösung suspendiert, die sowohl adsorptive Filtereigenschaften aufweisen, als auch durch die Anlagerung von im Wasser treibenden partikulären Trübstoffen die Abschäumleistung deutlich steigern. Nach der Dosierung erzeugt Dein Abschäumer dichteren Schaum und sorgt für eine zunehmende Wassertransparenz.
Darüber hinaus werden Deinem Riffaquarium partikulär gebundene Mikronährstoffe zugeführt, die das Bakterienwachstum insbesondere in Biofilmen (Begriffserklärung siehe erweitertes Wissen weiter unten) beschleunigen und damit v.a. auch die Abbauraten von Detritus steigern können. Eine ein- zweimalige Dosierung pro Woche ist zur Gesunderhaltung der Aquarienmikrobiologie in Deinem Riffaquarium wichtig.
Insbesondere in organisch stark belasteten Fischaquarien und vor allem in Artenbecken mit vielen azooxanthellaten Korallen und filtrierenden Wirbellosen, läßt sich der Anteil an Detritus und Mulm (partikuläres organisches Material, kurz POM) durch kai geos besser kontrollieren.
Der hohe Anteil an Kalk- und Magnesiumpartikeln aus biogenen Quellen in kai geos liefert nicht nur Deinen filtrierenden Organismen wie Muscheln und auch Steinkorallen ein geeignetes Material zur Skelettbildung, sondern führt auch z.B. im Bodengrund und auf der Oberfläche der lebenden Steine zu einer Steigerung des Mikrobenwachstums.
Eine wesentliche Funktion des kai geos ist die effektive Bindung von im Wasser in zu hoher Dichte vorliegender Keime, was insbesondere in organisch belasteten Riffaquarien relevant ist. Dadurch sinkt die Keimzahlbelastung im Wasser und sorgt so für natürliche und gesunde Umgebungsbedingungen.
Gleichermaßen verbinden sich ausgeschwemmte Biofilm-Mikroben in der Wassersäule mit den feinen Substratpartikeln aus kai geos und können dann erneut auf neuen Steinoberflächen siedeln. Diese Bakterien-Substratpartikel werden durch die Strömung beschleunigt und bewirken beim Auftreffen auf die Dekorationsoberfläche eine mechanische Störung der bestehenden Biofilme. Es ist möglich, dass auf diese Weise eine neue Mikrobenart in einen bestehenden Biofilm hineingelangt (intrudiert) und sich bei gegebener Kompetitivität auch vermehren und die Biofilmstruktur langfristig verändern kann. Dadurch können langfristig die Biofilme in Deinem Riffaquarium auf einem hohen organismischen und somit auch produktivem Niveau gehalten werden. Die Wirkung von kai geos als Bio-Aktivator beugt einer Verarmung an Biofilm-Organismen vor und spielt somit bei der Aufrechterhaltung einer hohen Arten- und Organismenvielfalt gemäß der SANGOKAI Funktionalität eine mit entscheidende Rolle.
kai geos ist eine Mineralstoffsuspension, die Du vor Gebrauch gut schütteln musst. Gröbere Bestandteile sedimentieren sehr schnell wieder in der Produktflasche, so dass Du nur die flüssige, milchige Phase ins Aquarium dosierst. Darüber hinaus kannst Du ganz individuell aber auch mit einer geeigneten Pasteurpipette das abgelagerte Sediment aus der Flasche aufsaugen und ebenfalls ins Aquarium dosieren. Circa 0,5 – 1 mL Sediment kannst Du zusätzlich zur Flüssigphasendosierung ca. alle 2-3 Wochen dem Riffaquarium ergänzen.
Erweitertes Wissen zum Produkt
Was sind Biofilme und welche Bedeutung haben sie?
Als Biofilm bezeichnet man einen lebenden und von mikroskopisch kleinen Organismen wie Bakterien, Pilzen oder Mikroalgen erzeugten Aufwuchs auf einem Siedlungssubstrat. Meist wird vereinfacht von einem „Bakterienrasen“ gesprochen, was allerdings nicht ganz der Wahrheit entspricht: im Laufe der Zeit entwickelt sich eine sehr komplexe und v.a. sich dynamisch verändernde Organismengemeinschaft. Es ist nicht nur ein einziges Bakterium in einem solchen Biofilm, sonder viele verschiedene. Es siedeln sich wiederum andere Mikroben an und verändern daher den Biofilm sehr schnell und in Abhängigkeit von den jeweiligen Umgebungsbedingungen. Dazu zählt die Strömung und die Beleuchtung. Im Licht wird ein Biofilm oft vermehrt von photosynthetischen Mikroalgen besiedelt.
Foto: Das Foto zeigt einen Riffblock im Roten Meer in einer Sandzone bei Shaab El Erg östlich von Hurghada in ca. 12 m Tiefe. In der Natur ist jeder Stein mit einem mikrobiellen Biofilm bewachsen. Solche Beläge sind Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl von Organismen und damit wichtig für die Entstehung komplexer Nahrungsketten. Auf dem Foto sind die oft durchsichtigen und filamentartigen Beläge sehr gut erkennbar. Foto: (c) Jörg Kokott/SANGOKAI.
Die meisten Riffaquarien zeigen im Vergleich zur Natur eine nur sehr spärliche Biofilm-Entwicklung auf den Dekorationsoberflächen. Das liegt z.B. daran, dass in dem relativ kleinen Behältnis Riffaquarium die Aktivität der Weidegänger teilweise sehr hoch ist, so dass Schnecken oder Einsiedlerkrebse bis hin zu Fischen die Biofilme schneller abweiden, als das diese nachwachsen könnten.
Ganz wesentlich hängt es aber damit zusammen, dass wir eine spezielle Versorgung mit unterschiedlichen organischen Nährstoffen benötigen, um die verschiedenen Biofilm-Bildner wie z.B. heterotrophe Bakterien zu ernähren. Beläge, wie sie wie auf dem oben gezeigten Foto in der Natur ganz natürlich und allgegenwärtig sind, erscheinen uns im Riffaquarium oft als Problem und als Plage. Meistens wird schon bei dem geringsten Aufkommen von bakteriellen Biofilmen gefragt:“ Ich habe da so einen komischen Belag. Wie bekomme ich den weg?“
Es wird leider viel zu wenig verstanden, dass das Korallenriff nicht nur aus Korallen besteht. Den größten Biomasseanteil im Riff stellen nicht die Korallen dar. Sondern Bakterien, Mikroalgen, Schwämmen und vielen anderen kryptischen Organismen, die wir gar nicht wahrnehmen.
Die Biofilme sind Nahrungsgrundlage für eine Vielzahl verschiedener Organismen, darunter auch mikroskopisch kleine Tiere. Sie werden nicht nur von Weidegängern wie Fischen oder Schnecken gefressen, sondern auch von kleinsten Krebsen wie z.B. Isopoden oder den sesshaften, harpacticoiden Copepoden. Dazu gesellen sich oft auch kleine freilebenden Würmer, kleine Röhrenwürmer oder auch Schwämme. Insgesamt ergibt sich im Biofilm eine Multi-Kulti-Gemeinschaft aus ganz unterschiedlichen Organismen, die gegenseitig voneinander profitieren.
Ganz wichtig und für den riffaquaristischen Betrieb entscheidend ist die Tatsache, dass ein gesunder und wachsender Biofilm auch stetig Nährstoffe aus dem Wasser aufnimmt. Nicht nur Nitrat und Phosphat werden hier verbraucht, sondern z.B. auch Spurenmetalle wie Eisen. Auch potentiell giftige (toxische) Spurenmetalle wie Kupfer, die in höheren Konzentrationen schnell giftig wirken, werden über Biofilme vermehrt aufgenommen, so dass ein Riffaquarium dahingehend weitaus unempfindlicher gegenüber zu hohen Spurenmetallen ist.
Da die Entstehung der mikrobiellen Biofilme v.a. von der gleichbleibenden Verfügbarkeit von vielen verschiedenen gelösten organischen Kohlenstoffverbindungen abhängt, ist eine ausreichende Versorgung Grundvoraussetzung. Das SANGOKAI BASIS-System übernimmt diese Funktion. kai geos trägt auf dieser Grundlage dazu bei, dass die Biofilme mechanisch gestört und damit langfristig „fit“ gehalten werden.
Produkt Spezifikationen
Inhaltsstoffe/Zusammensetzung:
Aquadest, Magnesiumchlorid-Hexahydrat, Kaliumbromid, Kaliumsulfat. Verschiedene natürliche Kalk-Sedimente marinen Ursprungs, mikronisierter Zeolith, Bentonit.
Dosierempfehlung:
Beachte bitte die Anleitung zum BASIS-System in der Kategorie SANGOKAI Anwendung sowie den BASIS-Dosierplan.
5 mL/100 L 1x wöchentlich. Bei hoher organischer Belastung maximal 2x wöchentlich 5 mL/100 L.
Die Dosierung soll mit laufendem Abschäumer erfolgen! Außnahme davon ist die Applikation parallel zu Bakterienpräparaten. In diesem Fall sollte der Abschäumer und eine UV-Anlage für ca. 60 min. ausgeschaltet werden, um die Bildung von Bakterien-Substrat-Komplexen und deren Sedimentierung zu ermöglichen.
Lagerung und Sicherheitshinweise:
Bei Raumtemperatur möglichst lichtgeschützt aufbewahren. Von Kindern fern halten. Nicht für den Verzehr und zur Herstellung von Tiernahrung geeignet.
Chargeninformationen:
Jedes Chargenprotokoll wird zu Kontrollzwecken aufbewahrt. Die Chargennummer und das Herstellungsdatum sind auf jeder Flasche vermerkt. Bei Rückfragen zu dem Produkt gib uns immer auch die batch-Nummer an, die Du auf dem Produktetikett findest).
Haltbarkeit:
Entsprechend des jeweiligen Chargenetiketts mind. 24 Monate nach Herstellung bei Einhaltung der produktspezifischen Hinweise zur Lagerung. Eine verminderte Wirkungsweise kann nach Vollendung des Mindesthaltbarkeitszeitraums nicht ausgeschlossen werden.
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