Anleitung und FAQs für das SANGOKAI BASIS-System
Für das BASIS-System musst Du kein Profi sein.
Es ist ein einfaches System, das auch für Dich als Einsteiger problemlos geeignet ist.
Schritt für Schritt zum erfolgreichen SANGOKAI Riffaquarium.
In der Übersicht zeigen wir Dir, wie Du das BASIS-System richtig startest.
Der SANGOKAI BASIS-Dosierplan
Du startest das BASIS-System immer mit dem BASIS-Dosierplan!
Um mit dem BASIS-System anzufangen, nutzt Du IMMER den BASIS-Dosierplan, den Du in dieser Anleitung weiter unten herunterladen kannst (xls-file). Der BASIS-Dosierplan gibt Dir an, in welchen Stufen Du die BASIS-Produkte in einem Etablierungszeitraum von insgesamt fünf Wochen anheben musst. Du wirst sehen, dass Du mit dem BASIS-Dosierplan die Dosiermenge der BASIS Produkte #1 und #2 von ursprünglich jeweils 0,1 mL pro 100 L auf insgesamt 0,5 mL pro 100 L steigern wirst. Jede Woche dosierst Du 0,1 mL pro 100 L Nettovolumen mehr. [Infos, weshalb Du den BASIS-Dosierplan nutzen musst, siehe unten in FAQs]
Grundsätzlich ist es wichtig, dass Du die täglichen BASIS-Dosierungen immer als sog. Stoßdosierung hinzugibst, d.h. die tägliche Dosis immer auf einmal. Eine Aufteilung der Tagesdosis auf mehrere Einzeldosierungen in geringerer Menge ist nachteilig und kann die Wirkung des BASIS-Systems deutlich herabsetzen. Daher immer die volle Tagesdosis auf einmal zugeben! [Erklärung dazu siehe unten in FAQs]
Nach fünf Wochen ist die Etablierungsphase abgeschlossen. Im Anschluss daran verringerst Du die Dosierung der BASIS Produkte #1 und #2 auf 0,25 mL pro 100 L, wenn Dein Phosphatgehalt niedriger ist als 0,02 mg/L. Oder Du bleibst bei 0,5 mL pro 100 L, wenn Dein Phosphatgehalt gleich (=) oder höher ist als 0,02 mg/L. Wenn sich Dein Phosphatgehalt im Laufe der Zeit verändert und auf einen Wert unter 0,02 mg/L sinkt, passe die Dosierung entsprechend an. [Erklärung dazu siehe unten in FAQs]
Eine höhere Dosiermenge als 0,5 mL/100 L von BASIS #1 empfehlen wir Dir nicht, weil die Konzentration an organischen Wirkstoffen exakt berechnet ist und sich an naturähnlichen Werten orientiert. Nur in Ausnahmefällen, bei der Pflege bestimmter Wirbelloser, wie z.B. azooxanthellater Korallen oder anderer Filtrierer wie Schwämme oder Seescheiden kann das sinnvoll sein, ist jedoch ein eher experimentelleres Gebiet für sehr erfahrene Aquarianer und Aquarianerinnen. Um solche Tiere zu pflegen, benötigst Du jedoch viel Erfahrung und wirst sicherlich bis dahin den Umgang mit dem BASIS-System perfektioniert haben.
BASIS #2 mit den physiologisch relevanten Spurenmetallen haben wir absichtlich komplett als eigenständiges Produkt unabhängig gemacht. Dadurch kannst Du bei Bedarf mit einer Extra-Dosis von BASIS #2 (z.B. in Anlehnung an sehr niedrige Spurenmetall Ergebnisse in ICPs) jederzeit die Spurenmetall Verfügbarkeit individuell verbessern, und dies auch bereits schon in der Dosierplan-Phase, sofern es für Dein Becken notwendig sein sollte. Als Extra-Dosis empfehlen wir 1 mL pro 100 L für 1-2 Tage.
Du findest im Folgenden den BASIS-Dosierplan als xls.-file zum Download nach diesem Abschnitt. Drücke einfach auf den download button (schaue ggf. in Deinem Download-Ordner nach). Du kannst in den BASIS-Dosierplan Dein Gesamtnettovolumen individuell eingeben. Das Kalkulations-tool rechnet Dir dann Deine Dosierungen für jeden Tag automatisch aus.
Dosiermethoden und Anwendungsmöglichkeiten
Du kannst die BASIS-Produkte so dosieren, wie Du es am liebsten möchtest.
Ganz nach Deiner Arbeitsroutine.
SINGLE-DOSIERUNG
– PER HAND –
Unsere Empfehlung! Dein Vorteil: Einfache Dosierung und hohe Dosierkontrolle.
KOMBI-DOSIERUNG
– PER HAND ODER DOSIERPUMPE-
Dein Vorteil: Geringerer Zeitaufwand bei der Dosierung per Hand und nur eine Lösung/ein Dosierkanal.
AUTO-DOSIERUNG
– PER DOSIERPUMPE –
Vorteil/Nachteil: Automatische und zeitunabhängige Dosierung. Weniger Kontrolle und mögliche Dosierfehler.
Dein Riffaquarium muss erst lernen, mit den neuen SANGOKAI Wirkstoffen zu arbeiten.
Gib ihm also etwas Zeit - und Dir auch.
Wir haben für den Start mit dem BASIS-Systems den SANGOKAI BASIS-Dosierplan entwickelt. Dieser Dosierplan ist für jedes Riffaquarium gleich, unabhängig davon, ob Du gerade ein neues Becken gestartet hast, oder Dein bereits laufendes Riffaquarium auf das BASIS-System umstellst. Es spielt auch keine Rolle, ob es ein Weichkorallen-, ein Misch- oder ein reines SPS-Becken ist. Die Mikronährstoffdosierung ist im SANGOKAI System eine Konstante! [warum das so ist, erklären wir Dir am Ende dieser Seite in den FAQs]
In unserer Youtube Q&A Reihe haben wir für Dich ein Video aufgenommen, in dem es um die Frage geht, wie Du auf das SANGOKAI System umstellst. Schau Dir dieses Video gerne als Erweiterung zu dieser Anleitung an.
Frequently Asked Questions (FAQs) zum BASIS-System
Hier findest Du einige FAQs:
-
Ist das BASIS-System auch für Einsteigerinnen und Einsteiger empfehlenswert?
Ja, auf jeden Fall! Das BASIS System ist in der Anwendung sehr einfach und daher für jedes Becken und jedes Erfahrungslevel geeignet. Insbesondere für Einsteigerinnen und Einsteiger ist BASIS absolut empfehlenswert, weil es das Riffaquarium sehr stabil hält und es keine weiteren Zusatzprodukte für die Korallenpflege braucht (außer eine Kalkhaushalt-Stabilisierung für Ca und KH).
Das BASIS-System stellt weder bestimmte technische Anforderungen an Dein Riffaquarium, noch setzt es voraus, dass Du über spezielles Wissen oder Können verfügst. Wenn Du also erst in die Welt der Meerwasseraquaristik neu eingestiegen bist, macht das überhaupt nichts. Du kannst Dich ganz entspannt mit dem Thema beschäftigen und parallel dazu mit der Anwendung des SANGOKAI Systems an Deinem Riffaquarium praktische Erfahrungen sammeln.
Hier, auf der SANGOKAI Webseite, findest Du sehr viel Fachwissen und kannst Informationen und Tipps sammeln, z.B. in dem kostenlosen Ratgeber SANGOKAI Empfehlungen A-Z (SEA-Z). Die SEA-Z vermitteln Dir grundlegendes meerwasseraquaristisches Fachwissen und helfen Dir sowohl bei der Planung Deines SANGOKAI Riffaquariums, als auch bei der Optimierung im laufenden Betrieb, v.a. wenn das Riffaquarium Probleme zeigt. Natürlich stehen wir Dir auch gerne beratend zur Seite, z.B. im SANGOKAI Support-Forum oder per email an info@sangokai.org. Wenn Du mehr über die Riffaquaristik erfahren möchtest, haben wir für Dich sowohl Videos auf dem SANGOKAI YouTube Kanal, als auch 100(!) Folgen im SANGOKAI Reefer’s Podcast (z.B. über Spotify, apple podcast, google podcast, etc.) hochgeladen. Diese Inhalte stehen Dir jederzeit online kostenfrei zur Verfügung. Auch der SANGOKAI Produktpodcast ist mit ersten Folgen in der Entstehung.
-
Warum muss ich den BASIS-Dosierplan benutzen?
Der langsame Start ist in zweierlei Hinsicht wichtig:
Zum einen müssen die verschiedenen Organismen in Deinem Riffaquarium lernen, die Wirkstoffe aus dem Wasser aufzunehmen und im Stoffwechsel zu verwerten. Beide Prozesse, Aufnahme und Verwertung, sind sog. enzymkatalysierte Prozesse, d.h., es müssen bestimmte Proteine (sog. Enzyme) entwickelt und produziert werden, damit beide Prozesse überhaupt in Gang gesetzt werden können. Das braucht eine gewisse Zeit, manchmal kürzer (wenige Stunden), manchmal länger (einige Tage oder sogar 1-2 Wochen).
Es gibt immer Organismen, beispielsweise viele Bakterien, die solche Akklimatisationsprozesse schneller durchlaufen als andere. Korallen sind z.B. oft deutlich langsamer. Es wäre also falsch, schon am Anfang mit einer hohen Dosierung zu starten, weil es passieren kann, dass sich manche Organismen rasant vermehren und diese dann eine Konkurrenz auf die langsameren Organismen ausüben.
Zum anderen brauchst auch Du als Anwender etwas Zeit, um die Veränderungen im Riffaquarium nach und nach zu beobachten. Du wirst im Umgang mit der Dosierung der SANGOKAI Produkte schneller und sicherer werden und hast immer ein Auge auf das Becken und kannst Veränderungen frühzeitig erkennen und beurteilen.
Sowohl Du, als auch Dein Aquarium, brauchen einen ruhigen und entspannten Start.
-
Wann dosiere ich die BASIS Produkte am besten?
In symbiontischen Korallen sind die Aufnahmemechanismen von Nähr- und Spurenstoffen oft an die Photosynthese der Zooxanthellen gekoppelt. Daher sollten die Dosierungen von BASIS #1 und #2 idealerweise während der Beleuchtungsphase zugegeben werden. Der optimale Dosierzeitpunkt ist circa zwei Stunden nach Beleuchtungsbeginn, was v.a. bei der Dosierung über eine Dosierpumpe einfach programmiert werden kann.
Bei einer Dosierung von Hand sollte man sich aber vom Aquarium nicht „versklaven“ lassen. Wenn man als berufstätige Person morgens in der Früh noch bei Dunkelheit dosiert, dann ist dadurch die Wirksamkeit der Produkte nicht signifikant reduziert. Eine Dosierung in der Dunkelphase oder spät am Abend kann jedoch die Wirkung des BASIS-Systems verändern, weil die Photosynthese-gekoppelten Aufnahmeprozesse dann nicht anspringen. Die Wirkstoffe aus BASIS #1 und #2 können aber ohne Probleme bis zu zwei Stunden vor der Dunkelphase dosiert werden.
BASIS #3 erzeugt durch die Feinsedimente eine Trübung im Wasser, die zwar innerhalb von 1-2 Stunden in der Regel aufgehoben ist, die aber das Betrachten des Riffaquariums während der Beleuchtungsphase stört. Daher kann #3 entweder ganz früh am Morgen vor der Beleuchtungsphase, oder Abends zu Beginn der Dunkelphase dosiert werden. Die Wirkung von BASIS #3 ist also nicht lichtabhängig.
-
Warum arbeitet man im BASIS System immer mit Stoßdosierungen?
Es wird stets einmal pro Tag die volle Dosiermenge als sog. Stoßdosierung auf einmal zuzugeben, d.h. je nach Phosphatgehalt 0,25 mL pro 100 L oder 0,5 mL pro 100 L für BASIS #1 und BASIS #2, bei BASIS #3 entsprechend 2 mL pro 100 L zweimal wöchentlich.
Die Stoßdosierung erzeugt einen Wirkstoffkonzentrationsbereich, bei der die Aufnahmeraten durch spezielle zelluläre/enzymatische Mechanismen in die Organismen (Korallen, Bakterien, Kalkrotalgen, etc.) beschleunigt sind. Eine Aufteilung der Tagesdosis auf mehrere Einzeldosierungen, v.a. bei der AUTO-Dosierung mittels Dosierpumpe, ist ungünstig, weil dadurch innerhalb des Tages nie ein Konzentrationslevel erreicht wird, das für eine optimale Aufnahme und Verwertung der Wirkstoffe notwendig ist. Dies betrifft nicht nur die organischen Wirkstoffe in BASIS #1, sondern gilt auch für die Spurenmetalle in BASIS #2. Die Spurenelemente und Mikronährstoffe werden nach der Stoßdosierung schnell aufgenommen und verarbeitet. Die Korallen und auch alle anderen Zielorganismen wie Bakterien oder gepflegte Makroalgen können dadurch ihren Tagesbedarf optimal abdecken, bis zur nächsten Stoßdosierung am Folgetag.
-
Benötige ich etwas vor dem Start mit dem BASIS-System oder kann ich gleich anfangen?
Du kannst mit dem BASIS-System in jedem Riffaquarium jederzeit und immer mit dem BASIS-System beginnen, egal wie alt das Becken ist, welchen Besatz Du pflegst oder wie erfahren Du bist. Einige Dinge sprechen wir dennoch einmal im Detail etwas genauer an, weil sie für die erfolgreiche Pflege von Meerwasseraquarien grundsätzlich wichtig sind:
1. Du brauchst ein Riffaquarium.
So trivial und logisch zugleich das klingen mag, es kann aber sein, dass Du gerade noch in der Planungsphase bist. Nichtsdestotrotz ist das gründliche Lesen dieser Anleitung als Vorbereitung wichtig und Du kannst schon im Vorfeld Fehler vermeiden, wenn Du Dich mit dem SANGOKAI System beschäftigst.
Wenn Du Dein laufendes Riffaquarium auf das BASIS-System umstellen möchtest, brauchst Du nur die BASIS-System Komponenten mit dem BASIS-Dosierplan starten. Wichtig ist natürlich immer, dass Du ein gesundes Riffaquarium pflegst, das in den Umgebungsbedingungen (Licht und Strömung) optimal eingestellt ist, keine akuten Nährstoffmangelsymptome aufweist und zudem auch keine Defizite in der Meerwasserzusammensetzung zeigt (Salinität, Kalium, Bor, etc.). Hierzu bietet sich immer eine ICP-OES Laboranalyse an, um diese wichtigen Meerwasserparameter zu überprüfen.
2. Du brauchst das SANGOKAI BASIS-System.
Das BASIS-System solltest Du schon vor dem Beckenstart zuhause haben, damit Du im Zeitplan korrekt mit dem System beginnen kannst. Beachte bitte, dass Du für den Start mit dem BASIS-System den BASIS-Dosierplan benötigst, den Du in dieser Anleitung findest.
Das BASIS System besteht aus drei Produkten: BASIS #1, BASIS #2 und BASIS #3. Das letztgenannte Produkt kommt sowohl im BASIS, als auch im SPS- und im NRG-System zum Einsatz.
Wichtig: Wenn Du Dein Riffaquarium neu startest, v.a. wenn Du künstliche Gestaltungsmaterialien benutzt, arbeitest Du zunächst mit dem START-System (nutri-N/complete und nutri-P/comPlex) als Stickstoff und Phosphor Grundversorgung. Dazu wendest Du den START Dosierplan an. Nach Abschluss des zweiwöchigen START-Dosierplans beginnt Du dann mit dem BASIS Dosierplan. Alle wichtigen Informationen zu den beiden START Produkten findest Du in der Produktbeschreibung zum START System.
3. Du brauchst ein gutes Wasseranalytik-Set.
Du brauchst einige Wassertests zuhause, die Du alle im praktischen Umgang sicher beherrschen solltest. Folgende Wassertests musst Du immer zuhause haben, weil es für den Betrieb eines Meerwasseraquariums unabdingbar ist: Eine Messmöglichkeit für die Salinität (Refraktometer (Achtung: muss kalibriert werden), Spindel oder Leitwertmessgerät), ein Karbonathärte-Test (auch Alkalinitäts-Test genannt), ein Test für Calcium, und ein Test für Phosphat. Ein Test für Nitrit (NO2) und Nitrat (NO3) (hier gibt es auch Kombi-Tests, die wir für sehr sinnvoll erachten) ist vor allem für die Startphase wichtig, wenn sich Nährstoffe typischerweise noch sehr dynamisch verhalten. Es ist daher durchaus sinnvoll, einen Nitrit/Nitrat Test zuhause zu haben, v.a. wenn sich Nitrat oft schwankend und auf einem niedrigen Niveau befindet. Wenn Du möchtest, kannst Du Dir auch einen Magnesiumtest anschaffen, allerdings verändert sich der Mg-Gehalt in vielen Becken eher selten und wenn dann langsam. Die meisten Leute überwachen heute ihren Magnesiumgehalt eher über gelegentliche ICP Analysen als über eigenständige Messungen zuhause.
Tipp: eine Tabelle/Logbuch zur Protokollierung aller Messbefunde ist immer sehr hilfreich.
Vor allem die Karbonathärte (Alkalinität) und den Calciumgehalt musst Du im aquaristischen Alltag regelmäßig zu Hause bestimmen, unabhängig vom SANGOKAI System. Diese Parameter des Kalkhaushalts (siehe SEA-Z für Erläuterungen) sind für jedes Meerwasseraquarium relevant und müssen immer überwacht werden.
Wir raten Dir auch zur regelmässigen Überprüfung Deines Aquariumwassers mit Laboranalysen in den verschiedenen ICP-Laboren. Es ist nicht zwingend notwendig, zum Start mit dem BASIS System eine Laboranalyse durchzuführen. Allerdings helfen Dir regelmässige Analysen dabei, Dein Meerwasser zu überwachen und auf einem hohen Qualitätsniveau zu halten. Optimal ist eine quartalsweise Analyse (also 4x im Jahr) als Routine, in bestehenden Problemfällen natürlich entsprechend öfters.
4. Du brauchst eine Dosierhilfe.
Um die BASIS-Produkte dosieren zu können, benötigst Du entweder eine Dosierspritze (wir empfehlen z.B. auch gebrauchte Spritzen aus Wassertests), oder einen skalierten Dosierbecher, oder eine Dosierpumpe/Dosieranlage, je nachdem, wie Du das BASIS-System anwenden möchtest. In dieser Anleitung haben wir Dir alle verschiedenen Möglichkeiten vorgestellt, wie Du das BASIS-System dosieren kannst (SINGLE, KOMBI oder AUTO-Dosierung). Während die BASIS Komponenten #1 und #2 klare Lösungen sind, ist BASIS #3 eine mineralische Suspension, die aus einer Mischung aus verschiedenen marinen Feinsedimenten und einer Meerwasser-spezifischen Salzlösung besteht, und vor der Anwendung immer gut aufgeschüttelt werden muss. BASIS #3 ist nicht für Dosieranlagen geeignet (auch nicht mit Magnetrührwerk!), wird aber ohnehin nur 2x die Woche dosiert.
-
Wenn ich das BASIS-System nutze, was brauche ich noch?
Mit dem BASIS-System ist Dein Riffaquarium sehr umfangreich mit Nährstoffen und Spurenelementen versorgt. Im SANGOKAI System ist die Nährstoffversorgung immer von der Kalkhaushalt-Stabilisierung entkoppelt. Um also Deinen Kalkhaushalt zu stabilisieren, kannst Du unser BALANCE-System anwenden, auf einen Kalkreaktor zurückgreifen oder eine andere Supplement-basierte Methode anwenden (z.B. Balling Methode). Calcium und Carbonate wie auch alle anderen Kalkhaushalt Elemente wie Strontium oder Fluorid werden über das BASIS-System nicht dosiert.
Das BASIS-System ist ein autarkes System zur Mikronährstoff- und Spurenelement Versorgung, d.h. Du brauchst keine zusätzlichen Spurenelement Produkte und auch keine Einzelsupplemente für Spurenmetalle (wie Eisen, Zink, Mangan, etc.), wie sie oft in ICP Analysen als Dosierempfehlung anhand von Sollwerten angezeigt werden. Diese Sollwerte für die Spurenmetalle in ICP/Laboranalysen gelten nicht für Dich im SANGOKAI System! Auch auf Phytoplankton, Bakterienpräparate, Korallenfuttermittel oder ähnliche Produkte kannst und solltest Du verzichten (Ausnahme Fütterung von azooxanthellaten Korallen und Filtrierern mit Zooplankton). Weil das BASIS-System aquarieneigene lebende Organismen produziert und somit ein selbständiges und selbstregulierendes biologisches System ist, musst Du im Prinzip nur Deine Fische versorgen und benötigst sonst keine weiteren Produkte. Zur Fütterung der Fische empfehlen wir hochwertiges Zooplankton-Frostfutter, v.a. Mysis, Krill, Lobstereier, Copepoden (wie arktisches Plankton, z.B. Calanus finmarchicus), oder selbst gezüchtetes Lebendfutter (z.B. ausgebrütete Artemia-Nauplien, ausgesiebte Brachionus). Auch gute Flocken- und Granulatfutter sowie naturbelassene Algen-/Pflanzenkost kann regelmäßig oder als Routine verfüttert werden.
Jedes Riffaquarium entwickelt und zeigt einen individuellen Iodverbrauch. Das BASIS-System dosiert Iod lediglich in einer Grundversorgung, die dazu ausreichen kann, die Entstehung eines ganz kritischen Defizits zu verhindern. In der Regel benötigt fast jedes Riffaquarium von Zeit zu Zeit, oder auch auf einer wöchentlichen Routinebasis eine Anpassung des Iodgehalts. Iod lässt sich über Tests zuhause kaum zuverlässig bestimmen. Ein Heimtest ist möglicherweise zum Erkennen deutlicher Iod-Anreicherungen geeignet, aber schlecht bis gar ungeeignet, um Defizitsituationen quantitativ zuverlässig aufzuzeigen. Daher wird der Gesamt-Iodgehalt am zuverlässigsten über ICP Analysen laborbasiert bestimmt, worüber man den individuellen Iodbedarf für das eigene Becken langfristig sehr gut einstellen kann. Es ist ratsam, das INDIVIDUAL IF als Iod-Supplement immer im Haus zu haben, um ein bestehendes Iod-Defizit sofort anpassen zu können. In der Produktbeschreibung zu INDIVIDUAL IF haben wir Dir alle wichtigen Informationen und Dosiertipps rund um das Thema Iod hier auf dieser Webseite hinterlegt.
Grundsätzlich gibt es keine spezifischen Vorgaben zur technischen Aquarienkonzeption oder zur Auswahl der Gestaltungsmaterialien. Es ist jedoch wichtig, dass eine qualitativ hochwertige Versorgung, wie sie das SANGOKAI System in Deinem Becken etabliert, auch ein qualitativ hochwertiges Beleuchtungs-, Strömungs- und Gestaltungskonzept sowie eine ausreichende Filterung voraussetzt.
-
Was mache ich, wenn ich im Urlaub bin?
Urlaubszeit ist Entspannungszeit! Aquarien und Urlaub ist aber immer etwas speziell, ähnlich wie bei vielen anderen Haustierbesitzern. Mit einem halben Kopf bist Du irgendwie immer auch beim Aquarium.
Natürlich ist eine AUTO Dosierung über eine Dosieranlage möglich, sofern das Dosiervolumen 100% korrekt von der Dosieranlage zugegeben werden kann. Allerdings kannst Du aus der Ferne die Dosieranlage oft nicht gut kontrollieren, und viele Leute mit Aquarien kennen Murphy‘s Law nur zu gut: Wenn die Technik streikt, dann wenn Du nicht da bist! Deshalb ist es aus Sicherheitsgründen von unserer Seite gerade für Nährstoffprodukte (wie BASIS) empfehlenswert, die BASIS #1 und #2 Dosierungen auszusetzen (#3 wird ohnehin per Hand 2x die Woche dosiert). Eine unkontrollierte Falschdosierung kann erhebliche negative Folgen haben, die sich entsprechend noch kritischer entwickeln können, wenn Du nicht da bist und nicht eingreifen kannst. Es macht dem Aquarium nichts aus, für bis zu zwei Wochen ohne BASIS Dosierungen zu überdauern.
Die SANGOKAI BASIS Versorgung (bzw. auch später die Dosierung von SPS oder NRG) soll Dir keine zusätzlichen Kopfzerbrechen im Urlaub bereiten. Wenn Du also 1-2 Wochen unterwegs bist, ist es absolut unproblematisch, wenn in dieser Zeit keine BASIS (oder SPS/NRG) Versorgung stattfindet. Natürlich musst Du gewährleisten, dass der Kalkhaushalt stabil bleibt, und Deine Fische regelmässig gefüttert werden und die Technik korrekt arbeitet. Wenn Du wieder zuhause bist, kannst Du mit der BASIS (oder SPS/NRG) Dosierung wieder genau dort starten, wo Du aufgehört hast. Wenn sich die Urlaubsvertretung mit dem SANGOKAI System auskennt, kann natürlich gerne die BASIS Dosierungen manuell von dieser Person übernehmen werden. Wenn dies nur alle zwei Tage der Fall ist, oder sogar nur alle drei Tage, ist das kein Problem! Wichtig ist nur, dass keine Dosierungen im Voraus (also z.B. doppelte Menge) durchgeführt werden, weil das die Wirkstoffkonzentration im Wasser natürlich deutlich übersteigt und eine Überdosierung bedeutet. Wenn die Urlaubsvertretung nicht mit der Riffaquaristik und mit dem SANGOKAI System vertraut ist, sollte keine BASIS Dosierung stattfinden, um es der Urlaubsvertretung auch leichter und übersichtlicher zu machen.
Wenn Du länger als 14 Tage unterwegs warst und in dieser Zeit gar keine Dosierungen erfolgt sind, macht es Sinn, nach Rückkehr mit der niedrigen Dosis von 0,25 mL pro 100 L für BASIS #1 und #2 für eine Woche neu zu starten. Erst dann kannst Du wieder zur regulären Dosis von 0,5 mL pro 100 L zurückkehren, sofern Dein Phosphatgehalt gleich oder höher als 0,02 mg/L liegt. Warst Du schon vorher aufgrund eines niedrigen Phosphatgehalts kleiner als 0,02 mg/L bei der niedrigen Dosis von 0,25 mL pro 100 L, arbeite mit genau dieser Dosis einfach weiter, hier brauchst Du nicht auf die Hälfte zu reduzieren.
Wenn Du aus welchen Gründen auch immer länger als 6 Wochen die BASIS Dosierung pausiert hast, empfehlen wir Dir, das BASIS System neu mit dem BASIS Dosierplan zu etablieren.
Genieße Deinen Urlaub! 🙂
-
Kann man BASIS #1 und #2 mit Osmosewasser verdünnen/strecken?
Nein, das geht leider nicht, zumindest nicht für lange Zeit. Die BASIS Produkte (wie auch SPS, NRG und START) sind konzentrierte Nährstofflösungen, die schwach wasserkonserviert sind, damit sie keimfrei bleiben. Durch eine Verdünnung würde die schwache Wasserkonservierung verloren gehen und die Lösungen können aufgrund des optimalen Nährstoffgehalts schnell verkeimen, verpilzen und/oder veralgen. Daher solltest Du die Produkte nicht verdünnen, es sei denn, Du arbeitest mit extrem sauberen Osmosewasser in einer möglichst Keim minimierten Umgebung (wir können Dir hier aber keine Gewähr geben, dass Deine Verdünnung nicht verkeimt, bzw. auch nicht sagen, wie lange diese Lösung dann haltbar ist). Grundsätzlich wäre für eine kurze Urlaubszeit von 1-2 Wochen eine Verdünnung möglich, wenn Du extrem sauber arbeitest. Du kannst alternativ die KOMBI Lösung aus #1 und #2 herstellen. Dadurch verdoppelt sich das Dosiervolumen. Alle Infos dazu findest Du in dieser Anleitung zum BASIS System.
-
Kann man BASIS #3 per Dosierpumpe, z.B. auch mithilfe eines Magnetrührers zuführen?
Nein, davon raten wir dringend ab. Zum einen sind die Inhaltsstoffe in der Sedimentmischung unterschiedlich schwer und lassen sich nicht immer 100%ig homogen suspensieren. Zum anderen kann die Sedimentmischung auch die Schläuche, Schlauchverbindungen und den Pumpenkopf mechanisch belasten. BASIS #3 wird daher stets händisch dosiert. Da die Dosis ohnehin nur zweimal wöchentlich erfolgt, ist eine Automatisierung in unseren Augen nicht unbedingt nötig und eher überflüssig.
-
Warum wird die BASIS-Dosierung bei einem Phosphatgehalt von kleiner 0,02 mg/L halbiert?
Die organischen Mikronährstoffe im BASIS-System erhöhen die Stoffwechselaktivität v.a. auch in den Bakterienpopulationen und Mikroben. Dadurch werden Makronährstoffe wie Stickstoff (als Ammonium oder Nitrat) sowie Phosphat stärker verstoffwechselt. Um eine potentielle Nährstoffmangelsituation zu verhindern, wird bei einem niedrigen Nährstoffgehalt die Dosis der organischen Wirkstoffe halbiert. Es erfolgt also weiterhin eine optimale Mikronährstoffversorgung, allerdings angepasst an den niedrigen Phosphatgehalt auf einem geringeren Wirkstoff-Konzentrationsniveau.
Im Gegensatz zu Stickstoff, mit seinen verschiedenen relevanten Stickstoffformen, wie z.B. Ammonium, Nitrit oder Nitrat, ist Phosphat eine universelle und global wirksame Phosphor-Quelle und relativ leicht für uns zu bestimmen. Daher eignet sich die Veränderung im Phosphatgehalt sehr gut als Indikator für den Gesamtnährstoffhaushalt. Auch der Spurenmetallbedarf nimmt mit sinkendem Nährstoffgehalt ab, weshalb im BASIS-System sowohl die organischen Mikronährstoffe, als auch die daran angepassten Spurenmetalle in der Dosis halbiert werden.
-
Welcher Phosphatgehalt ist für das BASIS relevant: ICP Gesamtphosphat oder ortho-Phosphat?
Du orientierst Dich für die BASIS Dosierung immer am gelösten anorganischen ortho-Phosphat, das Du selbst zuhause misst, oder was je nach Analyse auch im Labor photometrisch (und nicht über die ICP) gemessen wird. Du brauchst also zur Anwendung der BASIS Dosierung nie eine ICP machen, nur um Gesamtphosphat zu wissen! Die Messung des Gesamtphosphats in ICP Analysen ist für die Anwendung der BASIS-Dosierung nicht relevant, sondern nur das reaktive ortho-Phosphat, was Du selbst zuhause messen kannst. Die ICP kann in der Bestimmung des Phosphorgehalts (P), aus dem dann das Gesamtphosphat errechnet wird, nicht unterscheiden, ob das Phosphat in einer organischen Verbindung vorliegt, oder als anorganisches ortho-Phosphat. Selbst partikuläres Phosphat in Form von Bakterien/Keimen im Wasser wird von der ICP mit gemessen, sofern sie eine signifikante Menge im Wasser ausmachen (Bakterioplanktonblüte). Viele organische Phosphatverbindungen sind für Korallen entweder gar nicht oder nur schwer verfügbar und zeigen daher oft auch gar keine Wirkung. Das anorganische ortho-Phosphat ist für Korallen und für alle Organismen immer verfügbar und ist daher hier relevant.
-
Warum ist die BASIS-Dosierung für jedes Becken gleich? Ist das nicht abhängig vom Besatz?
Das BASIS-System dosiert vor allem organische Nährstoffe, die von allen Organismen im Riffaquarium verbraucht werden, d.h. von Bakterien, Mikroben, Kalkrotalgen, Filtrierern bis hin zu den Korallen. Auch die Fische können einige Wirkstoffe über ihre Schleimhäute resorbieren. Die organischen Wirkstoffe im BASIS-System sind so wertvoll, dass sie sofort im Stoffwechsel verarbeitet werden und sich daher nicht anreichern können. Für organische Wirkstoffe ist daher eine konstante tägliche Dosis in einem für das natürliche Korallenriff typischen Konzentrationsbereich unabdingbar. Jedes SANGOKAI Riffaquarium bekommt also täglich die gleiche Menge an Wirkstoffen, mit der es arbeiten kann.
Natürlich ist jedes Riffaquarium anders und wird daher auch v.a. im Bereich der Mikrobiologie und der Kleinstlebewesen sehr unterschiedlich mit den SANGOKAI Wirkstoffen umgehen. Hier überlassen wir das Aquarium seiner individuellen Entwicklung. Es wird aber pro Tag nicht mehr Organik zur Verfügung gestellt, wie es in einem physiologisch gesunden und naturähnlichen Rahmen sinnvoll ist. Die SANGOKAI Wirkstoffe sind schliesslich nur ein Werkzeug zur Produktion einer vielfältigen Organismengemeinschaft, die ihrerseits wieder selbst Nährstoffe und z.B. Plankton entwickelt und sich dadurch langfristig auch anteilig selbst versorgt.
Die Trennung von organischen Wirkstoffen im BASIS #1 und anorganischen Spurenmetallen im BASIS #2 bietet allerdings die Möglichkeit, dass man basierend auf verlässlichen Labormessungen in ICP-Analysen den Anteil an Spurenmetallen individuell höher oder niedriger dosiert. Riffaquarien, die mit einem Algenrefugium arbeiten, oder die allgemein ein sehr niedriges Spurenmetall-Niveau in Laboranalysen aufweisen, können z.B. auch mit einer Extra-Dosis von 1 mL pro 100 L von BASIS #2 zusätzlich zur Routine-Dosis versorgt werden. Es ist also möglich, den anorganischen Spurenmetallgehalt individuell zu verändern.
Die Dosierung der organischen Nährstoffe ist im SANGOKAI System immer eine Konstante und darf nicht beliebig verändert werden, weil sonst die Stoffwechselaktivität z.B. der Bakterien zu stark gefördert werden kann, was eine ungünstige Konkurrenz gegenüber der Korallengemeinschaft erzeugen kann.