Die Planungsphase.
Von der Idee zum optimalen SANGOKAI Riffaquarium.
Erfolg kennt keine Kompromisse.
SANGOKAI bietet Dir hochwertige Additiv- und Supplementprodukte an, mit denen Du Dein Riffaquarium von Beginn an auf ein hohes Qualitätsniveau hebst. Die SANGOKAI Komponenten sollten aber keinesfalls die einzigen Qualitätsprodukte an Deinem Riffaquarium sein.
Wenn Du bei den technischen, v.a. aber auch bei den gestalterischen Komponenten in eine ungeeignete und schlechte Qualität investierst, schaffst Du keine guten Voraussetzungen für den langfristig erfolgreichen Betrieb Deines Riffaquariums.
Achte insbesondere als Einsteiger:in darauf, dass Du sauberes und neues Gestaltungsmaterial verwendest. Denn gerade ohne Erfahrung und mit wenig Wissen ist es Dir fachlich noch nicht möglich, die Qualität von gebrauchtem Gestaltungsmaterial richtig zu beurteilen. Vor allem wenn es aus unbekannter Quelle wie einer Beckenauflösung stammt, und die Steine schnell noch zu Geld gemacht werden sollen und Du darauf reinfällst, dass das Material in der Regel mangelhaft gepflegt und über lange Zeit vernachlässigt wurde (die meisten Becken werden nicht ohne Grund aufgelöst). Ohnehin bedarf es für die Wiederverwendung von gebrauchtem Gestaltungsmaterial eine gründliche Reinigung mit korrekter Aufarbeitung und Restaurierung, um Depots und problematische Fällungsrückstände (vor allem Metallphosphate) zu entfernen. Darauf können wir an dieser Stelle nicht eingehen. Mit neuem Material verhinderst Du eine schädigende Wasserbelastung und kannst von Beginn an erfolgreich arbeiten, ohne böse Überraschungen zu erleben. Verwende auch keinen gebrauchten Sand und Bodengrund, der sich über die Zeit stark mit Depots und Schadstoffen angereichert hat. Jeder Bodengrund ist immer auch eine Senke für partikuläre Stoffe, die sich mit der Zeit dort einlagern (belastende Nährstoffe aus Futterresten, chemische Ausfällungen von Spurenmetallen, anorganische Phosphatverbindungen, totes organisches Material und Mulm). Betrachte daher den vermeintlich positiv beworbenen „eingefahrenen Sand“ als potentiell stark belastetes und damit eher nachteiliges Sediment, von dem Du Abstand nehmen solltest. Mit frischem sauberen Sand aus einer natürlichen Korallenriff-Quelle (aragonitischer Korallensand und die meisten Sorten an „Livesand“) bist Du immer auf der sicheren Seite.
Wir empfehlen Dir zur Gestaltung Deines Riffaquariums qualitativ hochwertige künstliche Gestaltungsmaterialien von Herstellern, die auf die Meerwasseraquaristik spezialisiert sind. Hier hast Du viel Auswahl und kannst Dich z.B. im SANGOKAI Forum, der SANGOKAI Facebook Gruppe oder auf anderen guten social media Plattformen inspirieren lassen, welches Material am besten zu Deinem Projekt passt. Lebendgestein können wir heute durch sehr gute und optisch ansprechende künstliche Gestaltungsmaterialien ersetzen und damit den aquaristischen Bedarf soweit reduzieren, dass wir den natürlichen Lebensraum Korallenriff schützen. Das bedeutet aber nicht, dass Du mit Lebendgestein nicht auch arbeiten kannst. Wichtig ist nur, dass Du Dir über den besonderen Wert und den Nutzen von Lebendgestein, wie auch über dessen mögliche Nachteile (z.B. Parasiten und Schädlingsbefall) bewusst bist. Dazu gehört auch, dass Du Dein erworbenes Lebendgestein im Aquarium nur dort und so einsetzt, dass Du es auch über lange Zeit gesund pflegen kannst. Das schliesst die Verwendung als „Unterbaugestein“ immer aus, weil Du es genau hier nicht beströmen und beleuchten kannst. Daher macht eine künstliche Grundstruktur für die Gestaltung immer Sinn, die Du dann mit wenig Lebendgestein noch ergänzen kannst, sofern Du das möchtest. Viele Meerwasseraquarien werden heute sehr erfolgreich auch mit rein künstlichem Gestaltungsmaterial gestartet und gepflegt. Im Vergleich zu Lebendgestein schaffen künstliche Gestaltungsmaterialien durch ihre kontrollierte Zusammensetzung und Materialbeschaffenheit weitaus einheitlichere und damit auch reproduzierbarere Voraussetzungen für den Start von Riffaquarien. Nimm Dir also viel Zeit, um das optisch wie funktional für Dich sinnvollste Gestaltungsmaterial frühzeitig auszuwählen. Das ist sehr wichtig, weil sich die Gestaltung auf viele Aspekte auswirkt, wie z.B. das Strömungskonzept, die Ausleuchtung Deines Riffaquariums und natürlich auch auf den Tierbesatz und wie und wo Du Korallen gut platzieren kannst.
Lese Dir daher in den SANGOKAI Empfehlungen A-Z (SEA-Z) die dort verfügbaren Stichwörter „Gestaltung von Riffaquarien“ und „Strömungskonzepte“ durch, damit Du Dir wichtiges Wissen über die Eigenschaften der Gestaltung und ihre Auswirkungen auf den riffaquaristischen Betrieb aneignest. Die Gestaltung frühzeitig zu planen ist ein ganz wichtiger Schlüssel dafür, dass Du technische Komponenten wie Deine Strömungspumpen später überhaupt sinnvoll auswählen kannst. Setze auch bei den technischen Komponenten auf Qualität. Neben einer guten T5/Hybrid- oder LED Beleuchtung, für die es auch erprobte Einstellungen gibt, und einem starken und effektiven Strömungskonzept, raten wir Dir im Bereich der Filterung auch zu einem Eiweißabschäumer, der aber keinesfalls überdimensioniert sein darf. Auch eine UV Anlage zur Behandlung von möglichen Bakterioplanktonblüten in der Startphase und auch zur langfristigen Krankheitsprophylaxe solltest Du vor Deinem Beckenstart idealerweise im Haus haben. Beachte daher in den SEA-Z auch das Stichwort „UV-C Entkeimung“.
Orientiere Dich im Bereich Gestaltung und Technik auf social media, in Foren und in Gruppen gerne immer auch an erfolgreichen Aquarianer:innen, die z.B. mit Videos und Podcasts öffentlich aktiv sind und die in unserer Hobbybranche bekannt sind. Mit dieser medialen Unterstützung kannst Du Dein Riffaquarium besser planen und vermeidest grundlegende Systemfehler, die sich auf Deinen Erfolg in der Meerwasseraquaristik negativ auswirken. Unabhängig davon stellen wir Dir mit den SANGOKAI Empfehlungen A-Z (SEA-Z) modernes Lehrbuchwissen zur Verfügung, das Du nutzen solltest, um Dein Wissen mit der Zeit Stück für Stück aufzubauen. Nutze auch frühzeitig den SANGOKAI Anamnesebogen und trage darin schon während der Planungsphase Deine technischen und gestalterischen Komponenten zusammen. Diese Grundinformationen zu Deinem Riffaquarium sollten zum Zeitpunkt des Beckenstarts in Deinem Anamnesebogen vollständig notiert sein. Dadurch ist für beratende Personen auch eine schnellere Beurteilung Deines Aquariumprojekts möglich.
Tipp: bedenke die Kosten und sei realistisch!
Plane lieber ein kleineres Riffaquarium mit hochwertigen Komponenten, als ein großes Aquarium mit schlechter Technik und minderwertiger Gestaltung. Es macht immer mehr Spaß, ein kleines Riffbiotop gesund und in voller Schönheit zu pflegen, als ein problembehaftetes großes Aquarium, mit dem Du Dich übernommen hast und das Du nicht kontrollieren kannst. Das beschert Dir nur Kosten, mühselige Arbeit und Frustration und bietet Deinen Tieren keinen geeigneten Lebensraum.
Optimale Korallenauswahl für den Erstbesatz.
Wichtige Tipps, die für den erfolgreichen Start entscheidend sind!
Wenn Du Einsteiger:in bist, fällt Dir die Auswahl für den ersten Korallenbesatz natürlich nicht leicht. Schliesslich kennst Du viele Korallen und andere wirbellose Meeresbewohner noch gar nicht und weißt auch nicht über deren Pflegebedingungen Bescheid. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass Du Dir anhand von Beispielaquarien und in Gesprächen mit erfahrenen Personen im Groben klar wirst, welche Korallen Du in Deinem Aquarium pflegen möchtest. Möglicherweise wirst Du von Berater/Händler:innen Empfehlungen für Korallen erhalten, die Dir optisch eigentlich gar nicht gefallen, was Du auch kommunizieren musst. Es gibt keine Tiere, die man in einem Meerwasseraquarium grundsätzlich und immer haben muss, sondern nur solche, die Du auch pflegen möchtest. Dies ist ein ganz wichtiger Punkt, um Fehlkäufe zu vermeiden. Wir haben heute sehr gut Kenntnis über die speziellen Pflegebedingungen von symbiontischen (zooxanthellaten) Korallen. Über diese Bedingungen kannst Du Dich im gut ausgebildeten Fachhandel und bei erfolgreichen Influencer auf social media in Videos und Podcasts informieren. Mit entsprechender Vorbereitung und einer begleiteten Lernphase kannst Du direkt auch mit einfach zu pflegenden kleinpolypigen Steinkorallen (SPS-Korallen) beginnen. Wichtig und hervorzuheben sind hier allerdings die Grundlagen der Kalkhaushalt-Stabilisierung, z.B. mit dem BALANCE-System, damit Du die Parameter Salinität, Calcium (Ca) und Karbonathärte (KH) von Beginn an kontrollieren kannst. Weil die Stabilisierung des Kalkhaushalts eine riffaquaristische Aufgabe ist, die uneingeschränkt JEDER in der Meerwasseraquaristik erlernen muss, macht es immer Sinn, dieses Thema schon vor dem Start des Aquariums mit begleitenden Personen zu erlernen. So kannst Du die Startphase besser und erfolgreicher gestalten, ohne kritische drops oder Überdosierungen im Calciumgehalt und in der KH zu erfahren, die der Beckenentwicklung und der Akklimatisation Deiner neuen Korallen im Weg stehen.
Aus der ökologischen Betrachtung heraus macht es keinen Sinn, ein Riffaquarium z.B. mit Weichkorallen zu starten, um dann nach einem Jahr zu versuchen, darin SPS zu etablieren. Weichkorallen prägen über die Zeit das Wassermilieu und dominieren damit den Korallenbesatz, in dem sie z.B. biochemische Kampfstoffe und Nesselgifte aufbauen und diese an das Wasser abgeben, was die Ansiedlung von anderen Korallengruppen zu einem späteren Zeitpunkt hemmt. Möchtest Du also ein reines Steinkorallenbecken pflegen, musst Du von Beginn an auch Steinkorallen einsetzen, um das Aquarium ökologisch auf das „richtige Gleis“ zu stellen. Für Dich als Einsteiger:in ist ein Mischbecken immer eine gute Entscheidung. So lernst Du die verschiedenen Korallengruppen und ihre Eigenschaften kennen. Wenn Du Dich für einen Mischbesatz mit verschiedenen Korallengruppen entscheidest, musst Du entsprechend auch von Beginn an von jeder Korallengruppe einige Korallen einsetzen, damit es nicht zu einem Dominanzverhalten und einer einseitigen Milieuprägung kommt, welche die Ansiedlung von anderen Korallen langfristig behindern würde.
Es ist also wichtig, dass Du Deinen Korallenbesatz in groben Zügen vor dem Beckenstart kennst und Dir auch im Vorfeld Informationen einholst, wo Du geeignete Bezugsquellen für Deine Korallen findest. Denn oftmals blockiert man die Entwicklung des Riffaquariums dadurch, dass man das Becken startet, aber noch gar nicht weiß, welche Korallen man überhaupt kaufen möchte und woher die Tiere zu beziehen sind. Noch ungünstiger ist es, wenn Du versäumst, die finanziellen Mittel für den Korallenbesatz zu berechnen und einzuplanen, was insbesondere bei großen Becken ein Problem ist. Wenn Du ein 1000 L Riffaquarium pflegen möchtest, musst Du auch über die Liquidität für einen 1000 L Korallenerstbesatz verfügen. Auch an dieser Stelle gilt die Empfehlung, dass Du bevorzugt ein kleineres Riffaquarium mit einem qualitativ hochwertigen und umfangreichen Erstbesatz startest, als ein zu großes Riffaquarium mit einem zu geringen Korallenbesatz aufzusetzen. Dadurch entwickelt es keine ökologische Konkurrenzkraft und ist extrem anfällig für Algen- und Bakterienplagen, d.h. es wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht richtig funktionieren, erzeugt hohe Kosten und bereitet Dir und Deiner Familie keinerlei Freude. Als Einsteiger:in mit noch geringem Erfahrungsschatz solltest Du also alles dafür tun, dass Du optimale Ausgangsbedingungen für ein gesundes und funktionierendes Riffaquarium schaffst. Achte daher beim Kauf nicht vorrangig auf billige Preise und Schnäppchen, sondern bevorzuge qualitativ hochwertige und gesunde Korallen idealerweise aus der aquaristischen Zucht. In Deutschland und in benachbarten EU-Ländern gibt es sehr viele professionelle Farmen, die aquariengewachsene und akklimatisierte Korallen anbieten, die wenig bis kaum Probleme bei der Eingewöhnung zeigen und auch in der Regel eine ausreichend gute Parasiten-/Krankheitskontrolle erfahren haben. Natürlich sind diese Korallen teurer als Importe aus der Natur, die immer eine ausreichende Quarantäne brauchen, und die im handling und in der Eingewöhnung deutlich kritischer sind als aquariengewachsene Korallen. Du sparst also am falschen Ende, wenn Du auf günstigere Importe und Schnäppchen achtest, als auf gut gezüchtete und akklimatisierte Korallen aus der professionellen Farmzucht.
Die Korallenplanung ist also ein enorm wichtiger Aspekt vor dem Start Deines Riffaquariums und sollte neben der Planung der Technik möglichst viel Zeit und Raum erhalten. Es gibt genügend Korallen, die sich für einen Beckenstart hervorragend eignen. Jede Korallengruppe, ob Gorgonien (Hornkorallen), Weichkorallen, großpolypige Steinkorallen (LPS), kleinpolypige Steinkorallen (SPS), Symbioseanemonen, Scheiben- und Krustenanemonen, bietet eine ausreichend große Auswahl an einfach zu pflegenden und robusten Vertretern, die auch mit den anfangs wechselnden Umgebungsbedingungen v.a. im Bereich der Wasserzusammensetzung und der Nährstoffentwicklung gut zurecht kommen. Einige Korallen sind jedoch empfindlicher und sollten erst eingesetzt werden, wenn der Kalk- und Nährstoffhaushalt stabil etabliert sind. Hier kannst Du Dir im Vorfeld in Zusammenarbeit mit erfahrenen Personen eine Auswahl für Deinen Erstbesatz zusammenstellen. Achte aber beim Kauf von Korallenablegern unbedingt darauf, dass diese gesund sind, Wachstum zeigen (Wachstumsspitzen bei SPS), keine Gewebeschäden aufweisen (intakte Basalscheiben) und sie farblich gut entwickelt sind. Oft werden im Handel eingedunkelte Korallen, v.a. über einige Wochen nicht verkaufte Importkorallen, als „Schnäppchen“ angeboten. Als Einsteiger:in solltest Du trotz des vermeintlich günstigen Preises darauf verzichten. Solche Korallen sind möglicherweise durch eine schlechte Licht-, Strömungs- und Nährstoffumgebung, oder sogar durch Parasiten oder Krankheiten geschwächt und daher in der Akklimatisation an die neuen Umgebungsbedingungen in Deinem neuen Riffaquarium zu schwach und können sich nicht gut etablieren. Mit mehr Erfahrung weißt Du natürlich, wie Du solche Korallen in einem stabilen Riffaquariumsystem aufpäppelst. Als Einsteiger:in solltest Du davon jedoch für den Beckenstart unbedingt Abstand nehmen.
Kaufe auch keine frisch geklebten Steinkorallenableger für den Beckenstart. Ein Korallenableger muss für den Erstbesatz immer eine intakte Basalscheibe (über den Substratstein gewachsenes Gewebe) zeigen. Frisch fragmentierte und gerade erst aufgeklebte Steinkorallen sind für den Erstbesatz ungeeignet, weil diese Ableger zunächst ihre Gewebeschäden regenerieren müssen und dazu ein gesundes und stabiles Riffaquarium brauchen. Zudem sind sie nicht lange transportfähig, weil verletztes Korallengewebe gegenüber Sauerstoffmangel, pH-drop sowie Temperaturschwankungen im Transportwasser zu empfindlich ist. Insbesondere beim Kauf im Versandhandel kommen solche Korallenfragmente dann entweder geschwächt, oder sogar mit signifikanten Gewebeschäden bei Dir an. In einem gerade gestarteten Riffaquarium mit noch vielen Schwankungen in den Wasserparametern stehen geschwächten und vor allem bereits geschädigten Korallenablegern nicht genügend Energiereserven für die Regeneration zur Verfügung. Vielfach unbeachtet ist auch der kritische Umstand, dass einige Händler-/Züchter:innen Korallenableger auf zu kurz oder gar nicht gewässerten plugs (künstliche Substratsteine) kleben und diese auch sofort verschicken, weil sie z.B. über keine ausreichend hohen Bestände an gewachsenen Korallen verfügen und mehr Ableger verkaufen wollen, als es eine gesunde Zucht de facto hergeben würde. Hier können sich dann je nach Material und Qualität des nicht konditionieren Ablegersteins Schadstoffe wie Aluminium, Lithium, Zinn oder Zink freisetzen, die in dem extrem kleinen Wasservolumen des Transportwassers innerhalb weniger Stunden kritisch hohe Konzentrationen erreichen und die während des Transports unmittelbar Schäden an den Korallen hervorrufen. Frisch durch die Fragmentation verletztes Korallengewebe ist dabei nochmal um ein Vielfaches empfindlicher gegenüber einer solchen Schadstoffeinwirkung, so dass solche Ableger fast immer schon irreversibel geschädigt oder gar tot ankommen. Kaufe deshalb immer nur Korallenableger mit einer sichtbar gewachsenen Baselscheibe und mit gut ausgeheiltem Gewebe an den Fragmentationsstellen, weil auch das dafür spricht, dass der Ablegerstein/-plug gut konditioniert ist, keine Schadstoffe enthält und die Koralle darauf gesund gewachsen ist.
Seriöse und fachkompetente Händler/Korallenzüchter:innen werden Dich auf all diese Umstände beim Korallenkauf für den Beckenstart hinweisen und Dir Empfehlungen für geeignete Korallen aussprechen. Das gilt auch im online Handel, wenn Du mit dem Händler oder der Händlerin Kontakt aufnimmst und Dein Aquariumprojekt und Deine Anforderungen erläuterst. Eine gesund gewachsene Koralle ist natürlich teurer als ein günstig angebotenes Korallenfragment, das gerade schnell gebrochen und geklebt wurde. Gehe beim Start Deines Riffaquariums und dem Korallenerstbesatz also keine Kompromisse ein und spare nicht am falschen Ende. Eine hochwertige und seriöse Korallenzucht bzw. Korallenselektion im Fachhandel hat ihren berechtigten Preis, den du auch wertschätzen solltest.
Mit dem zügigen Korallenerstbesatz ab Tag 5 bis 7 des START-Dosierplans entwickelst Du in Deinem Riffaquarium eine ökologische Konkurrenz und Kompetitivität um Raum und Nährstoffe und bringst mit den Korallen auch alle wichtigen Mikroben und Bakterien in Dein Riffaquarium ein, die sich auf der soliden Nährstoffversorgung im START- und später auch im BASIS System parallel zu den Korallen optimal entwickeln. Gesund und gut gezüchtete Korallen akklimatisieren sich schnell an das neue Meerwasser sowie an die von Dir geschaffene Licht- und Strömungsumgebung und beginnen rasch zu wachsen. Dabei nehmen Sie als Stickstoffquelle bevorzugt Ammonium auf, was die Nitrifikation im jungen Riffaquarium entlastet und zu einer geringeren Nitrit- und Nitratentwicklung führt. Der wichtigste Aspekt ist jedoch die Raum- und Nährstoffkonkurrenz gegenüber unerwünschten Algen und (Cyano-)bakterien, die sich dadurch weniger gut ansiedeln und zu keiner übermäßig starken Population heranwachsen können. Diese ökologische Verdrängung ist ein Schlüsselkonzept in der Vivaristik und wird in der Süßwasser-/Pflanzenaquaristik schon seit Jahrzehnten so praktiziert. In der Meerwasseraquaristik war dies über viele Jahre hinweg unüblich, was diverse nachvollziehbare Gründe hatte. Vorrangig wird eine schlechte Ausgangsqualität bei Meersalzen (z.B. Verunreinigungen mit Spurenmetallen) sowie eine starke Belastung der Dekorationsmaterialien mit Nährstoffdepots und anderen Schadstoffen genannt. Ein darüber hinaus ganz entscheidender Punkt war jedoch auch die vergleichsweise schlechte Verfügbarkeit von Korallen im Handel. Es wird oft vergessen, dass vor über 20 Jahren sowohl die Dichte an Händlern, als auch die Verfügbarkeit von Korallen bei den Händlern weitaus schlechter war als heute im stark vernetzten, globalisierten Handel. Ein zügiger Korallenbesatz war je nach Region in den 1980-1990er Jahren so gut wie nicht möglich. In dieser Zeit wurden die ersten Lehrbücher geschrieben, die eine lange „Einfahrzeit“ propagierten, eine riffaquaristische Lehre, die sich bis ins jetzige Jahrhundert verschleppt hat. Erst in den vergangenen 10-15 Jahren, und forciert in den letzten Jahren, wurde der zügige Korallenbesatz innerhalb der ersten 1-2 Wochen üblich und ermöglicht eine schnelle ökologische Kontrolle und damit auch einen raschen Erfolg mit jungen Riffaquarien innerhalb weniger Wochen. Um den Unterschied zur früheren Korallenbesatzmethodik deutlich zu machen, sprechen wir im SANGOKAI System daher ganz neutral von der „Startphase“ von Riffaquarien und vermeiden den Begriff der „Einfahrphase“, der zu stark historisch geprägt ist und mit der modernen Vorgehensweise nicht mehr viel zu tun hat.